Katrin Müller-Hohenstein wirbt für WeihenstephanDas Engagement von ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein für die Molkerei Weihenstephan dürfte noch ein längeres Nachspiel haben. Während sich die Moderatorin am Wochenende gegenüber dem "Spiegel" voller Bedauern über die Videos rund um den so genannten "Qualitätsbeirat" der Molkerei äußerte, ist man sich bei Weihenstephan keiner Verfehlung bewusst. "Es war nie meine Absicht zu werben. Ich beende die Arbeit als Schirmherrin des Beirats", zitierte der "Spiegel" Katrin Müller-Hohenstein.

Im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de allerdings versicherte Weihenstephan-Sprecherin Zarife Kameraj, dass die gesamte Kampagne rund um den Qualitätsbeirat bis ins letzte Detail mit Müller-Hohenstein, beziehungweise ihrer Agentur, besprochen worden sei. "Es ist nichts online, was nicht über das Management mit Katrin Müller-Hohenstein abgestimmt ist", so Kameraj. Eine Stellungnahme von Müller-Hohensteins Management steht noch aus.
 

 
Bei Weihenstephan sieht man derzeit keinen Verstoß gegen den Vertrag mit der Moderatorin. Derzeit prüfe man die rechtliche Situation. Mit Blick auf das weitere Vorgehen hat das Unternehmen nun eine Stellungnahme der Moderatorin angefordert, die wegen ihres Einsatzes bei der Fußball-WM in Südafrika nur schwer zu erreichen ist. Allerdings geht man bei Weihenstephan davon aus, dass die Filme in absehbarer Zeit aus dem Netz verschwinden werden.

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Entschieden verwahrt sich Weihenstephan-Sprecherin Kameraj gegen die Feststellung, es handele sich bei den Filmen rund um den Qualitätsbeirat, als dessen Schirmherrin Müller-Hohenstein agiert, um Werbespots. Im Zuge einer Internetkampagne für die Molkerei ist Müller-Hohenstein laut Off-Text eines Films als "professionelle Journalistin" Schirmherrin eines so genannten Qualitätsbeirates, der die Molkerei besucht und sich erklären lässt, wie zum Beispiel Laktose-freie Milch hergestellt wird. Der Beirat geht laut Off-Text im Einführungsfilmchen "den Themen auf den Grund, die Verbraucher besonders interessieren". Die Filme sollen einen Einblick in die Vorgänge in der Molkerei geben. Immer wieder wird betont, wie wichtig für Katrin Müller-Hohenstein eine gesunde Ernährung ist.

Am Wochenende widersprach Müller-Hohenstein Aussagen ihrer Agentur, derzufolge das Engagement in dieser Form mit dem ehemaligen ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender abgestimmt gewesen sei. Brender erklärte dem "Spiegel", er habe seine Erlaubnis "für die Mitwirkung bei einer unabhängigen Stiftung zur gesunden Ernährung von Kindern" erteilt. "Eine Aktion für irgendein Produkt hätte ich niemals genehmigt." Die Kampagne, die seit mehreren Wochen läuft, sorgte für Wirbel, nachdem das "Medium Magazin" am Freitag berichtet hatte, dass dem amtierenden ZDF-Chefredakteur Peter Frey das Engagement Müller-Hohensteins missfällt.