Film- und Fernsehproduktionen werden verschoben oder abgesagt, große Studioshows müssen ohne Publikum auskommen und Produzenten fürchten Mehrkosten. Das Coronavirus hat die Branche im Griff, darüber reden natürlich auch die "Zwei Herren mit Hund". Sie befassen sich in ihrem neuesten Podcast mit den Auswirkungen, die das Virus auf die TV-Werbung hat. Das machen sie nicht allein, an der Seite von Thomas Koch und Kai Blasberg sitzt nämlich auch Markus Jarre, Leiter Verkaufsmarketing bei Tele 5.

Jarre ist es auch, der bereits deutlich die Verunsicherung in der Branche spürt. "Großkonzerne stellen sich die Frage, wie mit der Werbung umgehen", so der Tele 5-Mann. Viele würden inzwischen auch mit Stornos reagieren. Aber ist es jetzt sinnvoll etwa von großen Autoherstellern, Werbung zu stornieren, wenn doch der Entscheidungsprozess von Kunden ohnehin mehrere Monate andauert? Auf der anderen Seite stornieren auch Lebensmittelhändler Werbung - die Menschen strömen sowieso in die Läden. 

Zwei Herren mit Hund - mit Markus Jarre

Kai Blasberg und Markus Jarre saßen - mit Abstand - in München. Thomas Koch war zugeschaltet aus Düsseldorf.

Kai Blasberg fürchtet unterdessen einen "Totalverlust" statt einer Verschiebung von Werbebudget. Er argumentiert: Jetzt stornierte Werbung wird später nicht nachgeholt, sondern ist schlicht weg. "Unser Jahr wird immer kürzer", sagt der Tele-5-Chef. Und selbst wenn Werbung verschoben würde, laufe man später im Jahr eventuell in einen Engpass, weil man durch gesetzliche Regelungen ja gar nicht so viel Werbung zeigen kann wie man will. Media-Experte Thomas Koch schlägt werbungtreibenden Unternehmen vor, ihre Budgets in den werbeschwachen Sommer zu verschieben. Dass die Werbespendings dort regelmäßig zurückgehen, macht aus seiner Sicht ohnehin keinen Sinn - ändert sich der Konsum der Menschen doch schließlich nicht. 

Die "Zwei Herren mit Hund" sprechen mit ihrem Gast außerdem noch darüber, welche langfristigen Auswirkungen die Krise haben könnte. "Nach der Krise wird nichts mehr so sein wie es war", glaubt Koch. Derzeit finde alles digital statt - "und es funktioniert". Dadurch werde sich auch das Arbeiten nach der Krise verändern. Kai Blasberg ist sich aber auch sicher, dass das Fernsehen ein Gewinner der Krise ist. Dazu reicht ein einfacher Verweis auf die stark gestiegenen Gesamtreichweiten. "Die Chance, Kontakte herzustellen, ist groß wie selten", sagt er. Das gilt für das Fernsehen, aber auch für die werbenden Unternehmen. 

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