In Gelsenkirchen werden Spieler von Schalke 04 von sogenannten Fans gejagt und die Ex-Freundin eines bekannten Fußballers nimmt sich das Leben. Es sind nur zwei Beispiele, die auch aufgrund von Social Media so passiert sind, wie sie passiert sind. In der neuesten Ausgabe des DWDL.de-Podcasts "Zwei Herren mit Hund" sprechen Kai Blasberg und Thomas Koch unter anderem darüber, wie Konflikte in den sozialen Netzwerken entstehen und was das mit uns allen macht. 

Durch Social Media würden immer mehr Menschen dazu verleitet werden, sich mit anderen zu vergleichen und das zu bewerten, sagt Kai Blasberg. Das sei aber nicht statthaft. Man muss nicht immer zwangsläufig das Tun anderer Menschen bewerten. Man erlebe eine permanent steigende Unzufriedenheit. Und Thomas Koch ergänzt: "Du spürst, wie die Empörung wächst". 

Gleichzeitig würden die sozialen Medien zum Verfall von Marken beitragen, sagt Blasberg. Früher habe es beispielsweise im Modelbereich nur eine Handvoll von Weltstars gegeben, heute dagegen gibt es unzählige bekannte Personen, aber eben nicht mehr die eine Marke, auf die sich weltweit eine sehr große Menge an Personen einigen kann. "Ein Gott macht nur Sinn, wenn andere wissen, dass es diesen Gott gibt", fasst es Media-Experte Thomas Koch zusammen. 

Und dann sprechen die "Zwei Herren mit Hund" auch noch über eine Schlagzeile, die aus ihrer Sicht zuletzt für erstaunlich wenig Diskussionen gesorgt hat. Dass Google, Amazon und Facebook inzwischen in den USA mehr als die Hälfte des US-Werbemarktes auf sich vereinen, ist aus Sicht von Koch und Blasberg sehr problematisch. "Wenn wir in zehn Jahren auf diesen Moment zurückblicken, werden wir feststellen, dass das der Tipping Point war", so Koch. "Der Augenblick, in dem unsere Medienlandschaft infrage gestellt wurde." Die großen US-Giganten würden heimischen Medien die Luft zum Atmen rauben, zeigt sich Koch überzeugt. 

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