Der Primetime-Verlauf: "Sommerhaus" verliert Publikum
Über die lineare Schwäche des "Sommerhaus der Stars" haben wir schon mehrfach berichtet, ebenso wie über die anhaltende Stärke des Formats bei RTL+. Die Rechnung ist klar: Weil viele Menschen die Sendung vorab online schauen, sinkt die Reichweite bei der linearen Ausstrahlung. Ganz so einfach kann man es sich in Köln aber wohl nicht machen, wie ein Blick auf die Verlaufskurve von All Eyes on Screens, der mehr als eine Million Vodafone-TV-Haushalte zugrunde liegen, deutlich macht.
Die Zahlen verraten nämlich: Nach den ersten beiden Werbepausen hat es das Reality-Format nicht geschafft, alle Zuschauerinnen und Zuschauer zum Sender zurückzuholen. Dieser Trend war bereits in den vergangenen Wochen teilweise zu sehen. Das ist deshalb besorgniserregend, weil ja initial nur solche Personen eingeschaltet haben dürften, die vorab noch nichts bei RTL+ gesehen haben. Sie waren dann aber nicht so sehr interessiert am Format, als dass sie nach den Unterbrechungen zurückgekommen wären. Erst hintenraus stabilisiert sich die "Sommerhaus"-Kurve.
Der Vorabend-Verlauf: "Dinner" macht Durchhänger nicht mehr wett
"Das perfekte Dinner" kannte bei Vox am Dienstag lange nur eine Richtung: aufwärts. Nach und nach sammelte das Format immer mehr Zuschauerinnen und Zuschauer ein - bis zur ersten Werbeunterbrechung. Der durch die Pause herbeigeführte Reichweiten-Abfall konnte in der Folge nicht mehr ganz ausgeglichen werden, auch wenn nach der Werbung erneut viele Menschen zum Sender schalteten.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Neuer Spitzenreiter
Nachdem Shop Apotheke das Marken-Ranking zuletzt dominiert hatte, gab es am Dienstag einen neuen Spitzenreiter - wenn auch denkbar knapp. Milka erreichte eine Bruttoreichweite in Höhe von 153 XRP. Shop Apotheke lag mit 152 XRP nur knapp dahinter. Während Milka 384 Spots in den Werbeblöcken schaltete, waren es von Shop Apotheke nur 258. Noch weniger Spots buchte Ferrero für seine Süßigkeiten-Marke Kinder, hier waren es 169. Das entsprach 109 XRP - Platz drei im Ranking.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.