Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Große Unterschiede

Im Ersten und im ZDF ist die Primetime am Mittwoch sichtbar anders verlaufen. Das Erste startete um 20:15 Uhr von einem sehr hohen Niveau, das Drama "Wer ohne Schuld ist" konnte die Zuschauerinnen und Zuschauer aber nicht mal im Ansatz halten. Fast eine Stunde lang schalteten reihenweise Menschen ab, erst danach stabilisiert sich die Verlaufskurve. Im ZDF konnte "Bares für Rares" dagegen kontinuierlich zulegen - und dabei wohl auch von der Schwäche des ARD-Films profitieren. 

Spannend ist aber auch ein Blick auf den späten Abend: Das "heute journal" verlor vor allem im zweiten Sendungsteil an Zugkraft, erst "Auslandsjournal: Die Doku" konnte den Abwärtstrend stoppen. Die Sendung hielt das Publikum in der Folge sehr gut bei der Stange. Gleiches gilt auch für die spätabendlichen Zusammenfassungen der Champions-League-Spiele. 

241023primetime © All Eyes On Screens

Der Vorabend-Verlauf: "Tagesschau"-Magnet

Dass der ARD-Film in der Primetime so viele Zuschauerinnen und Zuschauer verloren hat, ist zum Teil natürlich auch auf die "Tagesschau" zurückzuführen, die für viele Menschen einfach ein Anker im Programm ist - danach schalten sie dann wieder weg. Das ist auch in der Verlaufskurve am Vorabend zu sehen: Kurz vor 20 Uhr suchen viele Personen Das Erste, um die Sendung nicht zu verpassen. Die Verlaufskurve steigt zu dieser Zeit steil an. 

241023vorabend © All Eyes On Screens

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. 

241023sales © All Eyes On Screens

Werbe-Ranking: Starkes Doppel

Mit Dr. Oetker und Kinder gab es am Mittwoch zwei Marken, die extrem reichweitenstark unterwegs waren. 176 und 161 XRP sind in jedem Fall ein gutes Ergebnis, beide Marken verfolgten dabei eine ähnliche Strategie und setzten die Spots wohldosiert ein. Etwas anders die Strategie von Milka, das mehr auf Masse setzte: 375 Spots waren nötig, um 136 XRP zu erzielen. Besonders wenige Spots bei hohem Reichweiten-Ertrag schalteten am Mittwoch außerdem die verschiedenen Marken von Procter & Gamble, aber auch Amazon, Rewe und Volkswagen.  

241023xrp © All Eyes On Screens

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.