Der Primetime-Verlauf: Große Unterschiede
Am Donnerstag verzeichneten eine Reihe von Sendern sehr unterschiedliche Verläufe in der Primetime. Während der Landkrimi "Steirerschuld" im Verlauf an Reichweite verlor, arbeitete sich RTL mit der Fußball-Übertragung nach und nach nach vorne. Den Höhepunkt hatte RTL am Ende der ersten Halbzeit, als man noch einmal viele Krimi-Fans des Ersten abgreifen konnte. Während es für Das Erste danach steil bergab ging, hielt sich RTL später noch gut, aber nicht mehr auf dem hohen Niveau der ersten Halbzeit. Spannend auch das ZDF: Die Mainzer hatten generell wenige Ausschläge am Abend, man hielt das Publikum also relativ gut über mehrere Sendungen hinweg.
Über "The Voice" hatten wir an dieser Stelle bereits berichtet. Die Castingshow fiel bei ProSieben auf neue Staffel-Tiefstwerte. Ein Blick auf die Daten von All Eyes on Screens kann den Senderverantwortlichen aber Hoffnung machen: Die Ausgabe hat im Verlauf des Abends nämlich kein Publikum verloren. Im Gegenteil: Das Publikum war sehr treu und hielt in großer Anzahl bis zum Ende um kurz nach 23 Uhr durch. Den Höhepunkt verzeichnete "The Voice" um kurz nach 22 Uhr.
Der Vorabend-Verlauf: Fußball-Knick
In der Primetime sammelte RTL mit der Europa-League-Partie zwischen Porto und Hoffenheim zwar viele Menschen ein, die Vorberichterstattung interessierte aber nur sehr wenige Menschen. Das kann man schon an der Vorabend-Verlaufskurve sehen, nach dem Ende von "GZSZ" suchten viele Zuschauerinnen und Zuschauer das Weite. Auch Vox und das ZDF verloren kurz vor dem Beginn der Primetime, für ProSieben, Sat.1 und RTLzwei ging es im Gegensatz dazu bergauf.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Carglass setzt auf El Cartel
Carglass repariert, Carglass tauscht aus. So tönt es schon seit Jahren durch die Werbeblöcke, auch am Donnerstag war das Unternehmen wieder sehr präsent. 112 Spots ließ man schalten, das entsprach einer Bruttoreichweite in Höhe von 65,34 XRP - Platz 12 im Marken-Ranking. Carglass setzte dabei vor allem auf El Cartel Media: Alleine bei RTLzwei waren fast ein Viertel aller Spots zu sehen. Auch auf Welt (18,8 Prozent) und DMAX (13,4 Prozent) entfielen fiele Schaltungen. ProSieben und Sat.1 kamen auf jeweils 12,5 Prozent, die RTL-Sender blieben komplett außen vor.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.