Bei seiner Automarke Cupra fährt Seat Deutschland eine interessante Werbestrategie: Immer wieder wirbt man für Cupra-Modelle einige Tage lang, dann ist wieder wochenlang Pause. So war es auch über den Sommer hinweg, als kein einziger Cupra-Spot in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender zu sehen gewesen ist. Geändert hat sich das erst in der vergangenen Woche - und Seat Deutschland hat gleich wieder aufs Gaspedal gedrückt.
Insgesamt haben die Zahlen-Spezialisten von All Eyes on Screens in der zurückliegenden Woche 814 Cupra-Spots gezählt, die meisten davon waren bei ProSieben (16,3 Prozent) zu sehen. Aber auch bei Welt (12,3 Prozent) und N24 Doku (15,0 Prozent) liefen viele Spots. Bei RTL liefen zwar nur 6,6 Prozent aller Cupra-Spots, hier hat Seat allerdings mehr als ein Fünftel seines Werbegeldes gelassen. Rund 28,8 Prozent des Brutto-Werbebudgets ging an ProSieben.
Cupra schaffte es damit im Werberanking übrigens auf Platz 16 aller Marken - keine andere Automarke war in den zurückliegenden sieben Tagen sichtbarer im deutschen Fernsehen. Für die Marke Seat hat Seat Deutschland derweil keine Spots geschaltet, überhaupt ist man hier mit insgesamt 146 Spots seit dem 1. Januar recht zurückhaltend unterwegs.
Von Zurückhaltung kann man bei Vinted dagegen nicht sprechen: Der Secondhand-Shop kehrte bereits in der Vorwoche mit Macht zurück in den Werbeblöcke. Und auch in den zurückliegenden Tagen schaltete man noch mehr als 3.500 Spots, was zu einer Bruttoreichweite in Höhe von 886 XRP führte. Vinted ist damit erneut die sichtbarste Marke in den deutschen TV-Werbeblöcken gewesen.
Auf Platz zwei, dicht hinter Vinted, kam übrigens Dr. Oetker ins Ziel - und die Strategien waren durchaus unterschiedlich. Während Vinted sichtbar auf Masse setzte, waren die Spots von Dr. Oetker eher bei reichweitenstarken Sendern zu sehen, für die erzielten 836 XRP reichten jedenfalls rund 1.600 Spots, also 2.000 weniger als Vinted geschaltet hatte.
Das Werberanking kurz erklärt
All Eyes On Screens (früher: AdScanner) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.