Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Mit seinem Live-Krimi-Dinner ist Das Erste am Samstagabend der erfolgreichste Sender gewesen - und das sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern (DWDL.de berichtete). Ein Blick in die Zahlen von All Eyes on Screens (AEOS) aber zeigt eine große Schwäche des Live-Formats: Fast durchweg kamen der Sendung Zuschauerinnen und Zuschauer abhanden. Die Auswertung von AEOS basiert auf rund einer Million Vodafone-Haushalten. 

Und hier zeigt die Verlaufskurve ganz klar: Das Live-Krimi-Dinner "Tödliches Spiel" profitierte von einem sehr großen Publikum, das in der Zeit kurz nach der "Tagesschau" noch dran geblieben war. Dass es danach bergab geht, ist bis zu einem gewissen Punkt normal. "Tödliches Spiel" hat dann aber über eine Stunde hinweg nach und nach ziemlich viele Zuschauerinnen und Zuschauer verloren. Und auch danach ging es noch bergab und Menschen schalteten ab. 

251122primetime © All Eyes On Screens

Erst ganz ab Ende konnte sich das TV-Experiment stabilisieren bzw. sogar wieder leicht zulegen. Die Tatsache, dass über einen so langen Zeitraum Menschen abgeschaltet haben, ist ein klares Indiz dafür, dass sie etwas anderes erwartet haben oder ihnen die Darbietungen schlicht nicht gefallen haben. Tatsächlich kann man bemängeln, dass das Live-Event teilweise etwas langatmig war, was naturgemäß dazu führt, dass Menschen wegschalten. 

Ganz anders übrigens die Verlaufskurve der "Giovanni Zarrella Show" im ZDF: Hier gelang es, im Verlauf der Sendung noch Publikum einzusammeln, wobei immer wieder auch Menschen wegschalteten. Den Höhepunkte hatte die Musikshow aber erst um 22:15 Uhr erreicht. ProSieben versammelte derweil am späten Abend noch einmal ein vergleichsweise großes Publikum vor den Bildschirmen, als es darum ging, wer bei "The Masked Singer" enttarnt wird. 

Übrigens: Die Primetime-Kurve von All Eyes On Screens finden Sie seit diesem Jahr täglich an ihrem festen Platz in der DWDL-Zahlenzentrale. Dort gibt es auch jeden Tag das Ranking der Marken, die am bruttoreichweitenstärksten im deutschen Fernsehen geworben haben. Am Samstag nahm hier McDonald's den ersten Platz ein.

Wie die Kurven von All Eyes on Screens zu lesen sind

Die Daten von All Eyes On Screens sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt knapp neun Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.