Der Primetime-Verlauf: "Anne Will" verfängt
Nachdem der "Tatort" im Ersten vorbei war, suchten viele Zuschauerinnen und Zuschauer auf ihrer Fernbedienung eine Alternative - oder schalteten gleich ganz aus. Kurz nach dem Start konnte "Anne Will" das Niveau der Personen, die einmal dabei waren, allerdings fast bis zum Ende halten - nur ein ganz leichter Abwärtstrend ist im Verlauf zu erkennen - was wohl nicht zuletzt auch auf die lange Sendezeit bis 23 Uhr zurückzuführen sein dürfte. Anders als sonst konnte die Talksendung ihr Publikum deutlich besser halten - das spiegelte sich auch in den offiziellen AGF-Quoten wider (DWDL.de berichtete).
Der Vorabend-Verlauf
Bemerkenswert gut lief auch das Zusammenspiel der Vorabend-Formate des ZDF. Nachdem die "heute"-Nachrichten etliche neue Zuschauerinnen und Zuschauer eingesammelt hatten, hielt "Berlin direkt" im Anschluss fast das gesamte Publikum. Ganz anders die Situation bei RTL: Dort sorgte "RTL Aktuell" ebenfalls für einen starken Einschaltimpuls, nach dem Ende der Sendung waren die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer dann aber auch schon wieder weg. Die NFL-Übertragungen performten danach auf einem deutlich niedrigeren Niveau.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Starkes Doppel
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Die Ad Alliance und Seven.One Media dominierten auch am Sonntag die Vermarkter-Charts, angesichts von 41 und 39 Prozent der gemessenen Haushalte erreichten sie jeweils ein deutlich besseres Ergebnis als sonst. WarnerBros. Discovery kam mit 16 Prozent auf Platz drei. Im hinteren Feld erreichte Visoon 10 Prozent der gemessenen Haushalte und war damit deutlich besser unterwegs als sonst.
Werbe-Ranking: McDonalds und dann lange nichts
McDonalds ist am Sonntag die mit Abstand sichtbarste Marke in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender gewesen. 235 Spots schaltete der Fast-Food-Riese, die meisten davon (13,2 Prozent) beim Kindersender Nick. Aber auch in den Werbeblöcken von RTL, Kabel Eins und ProSieben war McDonalds sehr präsent. Und so brachte es der Konzern auf eine Bruttoreichweite in Höhe von 144 XRP. Dr. Oetker erreichte auf Platz zwei weniger als 100 XRP, benötigte dafür aber auch nur 113 Spots.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.