Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: "Tatort"-Fans fremdeln

Dass es der neueste "Tatort" mit Ulrich Tukur aka Felix Murot schwer hatte, zeigt sich schon beim Blick auf die offiziellen AGF-Quoten: Mit 5,95 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern dominierte der Fall zwar die Primetime-Quotencharts, gleichzeitig war es einer der schwächsten "Tatorte" des Jahres. Und auch der Blick auf die Verlaufskurve aus den mehr als eine Million Vodafone-TV-Haushalten zeigt, dass der "Tatort", in dem es auch um Hitler, Gott und Murot im All ging, schwer tat, das Publikum zu überzeugen. So schalteten über die gesamte Sendedauer hinweg Menschen ab. "Malibu" im ZDF lag zeitgleich auf einem niedrigeren Niveau, hielt das Publikum, das einmal eingeschaltet hatte, aber deutlich besser. 

Im Ersten ging es nach dem "Tatort" zur besten Sendezeit ein gutes Stück bergab, "Anne Will" hielt das Publikum im Anschluss aber bis zum Ende der Talksendung ziemlich gut bei der Stange. Zwischenzeitlich schalteten auch noch einige Menschen neu ein, als im ZDF das "heute journal" zu Ende war. 

231023primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: "Exklusiv" stark

Allzu viel hatte RTL am Sonntag nicht zu lachen. Die wenigen Highlights finden sich am späten Nachmittag bzw. Vorabend: "Exklusiv - Weekend" sammelte über eine Stunde hinweg kontinuierlich neues Publikum ein, unterbrochen jeweils nur von den Werbepausen. Und schon kurz zuvor verzeichnete "Der Knochenknacker" gegen Ende ein steigendes Interesse. Einen starken Einschaltimpuls lieferte dann mal wieder "RTL Aktuell". Blöd nur, dass nach der Nachrichtensendung wieder viele Menschen wegschalteten. 

231023vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Die Ad Alliance und Seven.One Media waren am Sonntag sehr stark unterwegs und lagen in etwa auf einem Niveau. Mit deutlichem Abstand kam WarnerBros. Discovery auf Rang drei ins Ziel. 

231023sales © All Eyes On Screen

Werbe-Ranking: Google zieht an

Google hat mit seinem in der vergangenen Woche gestarteten Werbeflight am Sonntag einen vorläufigen Höhepunkt erreicht, 314 Spots waren in den Werbeblöcken der Sender zu sehen. In der Kampagne bewirbt der US-Konzern sein Smartphone Google Pixel, damit schaffte man es am Sonntag auf Platz drei der reichweitenstärksten Kampagnen im Fernsehen. Der Bruttowerbewert lag bei etwa 91 XRP. McDonalds und Dr. Oetker erreichten mit teils deutlich weniger Spots höhere Reichweiten. Das zeigt, dass Google vor allem auch auf kleineren Sendern zu sehen war. Etwa ein Fünftel der Spots für das Google Pixel waren bei Deluxe Music zu sehen.

231023xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.