Der Primetime-Verlauf: "WOK WM" muss Publikum erst einsammeln
Mit einem Genre-Mix namens "Mord oder Watt" ging Das Erste am Freitagabend auf Sendung. Der 90 Minuten lange Streifen hielt sein Publikum aber nicht. Interessant ist der Verlauf in der ersten Stunde, in der "Mord oder Watt" bis auf zwei kleine Ausnahmen eigentlich durchgehend abbaute. Vor 20:30 Uhr ging es mal kurz nach oben und eben gegen 21:15 Uhr – also zu dem Zeitpunkt, an dem "Jenseits der Spree" im Zweiten zu Ende war. Eine neue Folge der ZDF-Krimiserie legte im Verlauf der 60 Minuten zu.
Bei ProSieben gab es ab 20:15 Uhr eine neue und mit fünf Minuten Sendezeit eher kurze Schatzsuche zu sehen, deren Reichweiten im Verlauf aber rückläufig waren. Publikum hinzugewinnen konnte ProSieben dann erst später als "xXx" auf Sendung war. Nach 22:30 Uhr folgte ein gewisser Publikumsaustausch; das Qualifying zur "WOK-WM", das sich seine Zuschauerinnen und Zuschauer demnach also erst erarbeiten musste. Das gelang ganz gut; im Verlauf steigerte sich die Übertragung durchaus.
Der Vorabend-Verlauf: "Verklag' mich doch" und "Unter uns" gewinnen hinzu
Im RTL-Vorabendprogramm legte "Verklag' mich doch" am Freitag steil zu. Vor 17:30 Uhr bewegte sich die Verlaufskurve entsprechend steil nach oben. "Unter uns", dessen Eventwoche mit der am Freitag gesendeten Episode zu Ende ging, verlor zunächst einige Zuschauerinnen und Zuschauer. Aber auch hier ging es zum Finale hin steil nach oben, sodass um kurz vor 18 Uhr deutlich mehr Personen RTL schauten als um kurz nach 17:30 Uhr. Sat.1 freute sich über Zugewinne gegen 18:50 Uhr, als die "Lebensretter" auf die Zielgerade einbogen und "Die Landarztpraxis" alles zur Öffnung bereit machte.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter: Bester El-Cartel-Tag der bisherigen Woche
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Hinter den wieder starken Ad Alliance und Seven.One Media, die die Liste anführten, gab es ein enges Duell um Platz drei, das letztlich das ZDFwerbefernsehen mit 16 Prozent für sich entschied. WBD folgte mit 14 Prozent und nicht zuletzt dank starker RTLzwei-Primetime wusste auch El Cartel Media mit diesmal 13 Prozent zu überzeugen. Von Montag bis Donnerstag war der Vermarkter je zwei Mal auf zehn und elf Prozent gekommen.
Werbe-Ranking: P&G setzt bei Pampers und Oral B auf Vox
Mit zwei Produkten hat sich Procter & Gamble in die Top 15 geschlichen: Oral B und Pampers. Insgesamt warb P&G am Freitag 550 Mal im deutschen Fernsehen, für die beiden genannten Marken zusammen 150 Mal. Auffallend ist, dass jeweils in recht reichweitenstarken Umfeldern geworben wurde. Besonders stark setzte man dabei auf Vox und VoxUp – auf beiden Sendern lief fast jeder dritte Spot der beiden Kampagnen. Von den Seven.One-Sendern wurde Kabel Eins am meisten bedacht.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.