Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Die Ferrero-Marke Kinder ist in der zweiten Woche des Jahres die reichweitenstärkste in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender gewesen. Mit 738 Spots erzielte man eine Bruttoreichweite in Höhe von etwas mehr als 700 XRP. Damit ist Kinder aus Werbesicht mit Verspätung ins neue Jahr gestartet: In der ersten Woche 2024 buchte Ferrero keinen einzigen TV-Werbespot seiner Schokoladenmarke. Der Spitzenreiter der Vorwoche, Dr. Oetker, erreichte in den zurückliegenden sieben Tagen mit 557 XRP noch Platz fünf im Werberanking. 

Auf Platz zwei der reichweitenstärksten Marken der letzten Woche schaffte es McDonalds mit einem XRP-Wert in Höhe von 666. Die Fast-Food-Kette setzte auf eine erkennbar andere Strategie als Ferrero, denn McDonalds schaltete mit 1.436 fast doppelt so viele Spots. McDonalds setzte zur Reichweitengewinnung also eher auf Masse, so buchte man überproportional viel Werbung bei Super RTL und Nickelodeon. Von den großen Sendern belegte man die Werbeblöcke von ProSieben am häufigsten. 

Ferrero nutzte bei seiner Kinder-Werbung tendenziell eher die großen und reichweitenstarken Sender. So liefen fast 29 Prozent aller 738 Spots bei RTL oder Vox. Zählt man VoxUp noch hinzu, waren es sogar deutlich mehr als 40 Prozent. Aber auch auf ProSieben und Kabel Eins entfielen jeweils mehr als 10 Prozent aller Spots. Super RTL spielte für Ferrero dagegen nur eine untergeordnete Rolle, Nickelodeon wurde überhaupt nicht gebucht. 

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Auf ein eher reichweitenstarkes Umfeld setzt auch Procter & Gamble bei Werbung für Erkältungsmedikamente, die man unter der Marke Wick verkauft. 348 Spots sorgten hier für 345 XRP und Platz 25 im Werberanking. Die kommenden Wochen dürften für Wick weiterhin werbeintensiv sein, im vergangenen Jahr gehörte die Marke zu den reichweitenstärksten der Monate Januar bis März (DWDL.de berichtete). Procter & Gamble setzte bei seiner Wick-Werbung vor allem auf Kabel Eins und Sat.1, ProSieben dagegen blieb völlig außen vor. 

Auf Sender-Ebene sind einige Unterschiede zu erkennen: Während bei RTL und Vox am häufigsten Spots von Kinder und Nivea zu sehen waren, dominierten in Sat.1 Wirkaufendeinauto und Aspirin. Bei ProSieben war die junge Lebensmittelmarke Koro am sichtbarsten in den Werbeblöcken, gefolgt von McDonalds. Sowohl im Ersten als auch im ZDF war Bett1 die umtriebigste Marke, auf Platz zwei bei beiden Sendern: Allgäuer Latschenkiefer. 

Was sind das für Zahlen?

All Eyes On Screens (der neue Name des bislang als AdScanner bekannten Unternehmens) stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes On Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.