Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Dschungel verliert hintenraus

"Hart aber fair" hat in den ersten rund 20 Minuten der Sendung vom Montag sein Publikum gut gehalten. Wer einmal einschaltete, blieb in der Regel auch dran. Danach macht die Verlaufskurve einen Satz nach oben - bedingt wohl auch durch die zeitgleiche Werbeunterbrechung bei RTL und dem dortigen Dschungel-Wiedersehen. Der ARD-Talk konnte das neu hinzugewonnene Publikum in der Folge halten, während RTL nicht mehr auf die vorherige Flughöhe zurückkehren konnte. Als im ZDF der Krimi "Tod in Mombassa" vorbei war, profitierte "Hart aber fair" noch viel deutlicher, bis zum Ende um 22:15 Uhr lag der Talk auf dem besten Niveau. Das heißt aber auch: Viele Zuschauer kommen zufällig zu "Hart aber fair" oder bleiben beim Zappen an der Sendung hängen. Wichtig wäre es, einen möglichst großen Publikumsstamm zu haben, der gleich zu Beginn der Sendung mit dabei ist. Dem Dschungel-Wiedersehen bei RTL ging hintenraus spürbar die Puste aus, die Unterbrechung durch "RTL Direkt" hat zusätzlich geschadet. 

240205primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: "GZSZ" zieht stark an

Auch nach dem zwischenzeitlichen "RTL Aktuell"-Absturz bleibt RTL am Vorabend in schöner Regelmäßigkeit auf einem starken Niveau. So war es auch am Montag, zum Start in die Woche konnte vor allem "GZSZ" bis zur Werbepause viel neues Publikum hinzugewinnen. Danach versammelten sich schon einige Dschungel-Fans beim Sender, was in einem starken Anstieg der Verlaufskurve resultierte. 

240205vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.

240205sales © All Eyes On Screen

Werbe-Ranking: Dominos Pizza dreht auf

Am Montag hat es mit Dominos Pizza eine Marke in die Top 5 der reichweitenstärksten Marken geschafft, die dort sonst nicht zu finden ist. Satte 214 Mal warb man zum Start in die Woche in den Werbeblöcken der deutschen TV-Sender - mehr Spots schaltete man im laufenden Jahr noch nie. Die Bruttoreichweite lag bei 86 XRP. Dominos Pizza setzte dabei auf eine breite Streuung seiner Spots über alle Sender hinweg, die meisten Schaltungen erfolgten bei Deluxe Music, Sky Sport Top Event und DMAX. Die meiste Reichweite fuhr die Marke allerdings bei RTL ein: Fast ein Viertel des XRP-Wertes ist auf die Spots bei den Kölnern zurückzuführen. Insgesamt waren weniger als 3 Prozent der 214 Spots beim Privatsender zu sehen. 

240205xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.