Der Primetime-Verlauf: Talabfahrt im Ersten
Das Erste hat am Mittwoch pünktlich zum Beginn der Primetime massig Zuschauerinnen und Zuschauer verloren. Große Teile des "Tagesschau"-Publikums interessierte sich offenbar nicht für die neue Ski-Serie "School of Champions" und gab ihr nicht einmal eine Chance. Die Verlaufskurve, die auf mehr als einer Million Vodafone-TV-Haushalten basiert, zeigt in den ersten 15 Minuten steil bergab. Danach fängt sich die Serie spürbar und kann das vorhandene Publikum vergleichsweise gut halten - das allerdings nur auf einem niedrigen Niveau.
Der Vorabend-Verlauf: Biathlon beflügelt ZDF
Die Biathlon-Übertragung hat dem ZDF spürbaren Aufwind am Vorabend verschafft. Bis 18 Uhr sammelten die Mainzer konstant Publikum ein, danach ging das Interesse zurück - allerdings nicht von jetzt auf gleich, sondern langsam nach und nach. Einen traditionell starken Zuschauerabfall hatte Das Erste um 18:45 Uhr: Während "Wer weiß denn sowas?" zuvor immer mehr Menschen einsammeln konnte, performte "Hubert ohne Staller" danach auf einem deutlich geringeren Niveau.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Durch die hohen Quoten der Biathlon-Übertragung am Vorabend brachte es das ZDF Werbefernsehen am Mittwoch auf 17 Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte - das reichte zu Platz drei im Vermarkter-Ranking.
Werbe-Ranking: Neuer Spitzenreiter
Dr. Oetker hat am Mittwoch aufgedreht und so viele Spots bei den deutschen TV-Sendern geschaltet wie seit zwei Wochen nicht mehr. 154 waren es an der Zahl, das reichte für eine Bruttoreichweite in Höhe von 139 XRP. Damit schob sich Dr. Oetker auch an der Ferrero-Marke Kinder vorbei, die die Vermarktercharts in den letzten Wochen oft dominierte: Kinder brachte es auf 119 XRP und benötigte dafür 158 Spots.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.