Der Primetime-Verlauf: Halbzeitpfiff mit schlechtem Timing
Kaum waren die Fans da, waren sie auch schon wieder weg: Weil das Europa-League-Spiel zwischen dem SC Freiburg und West Ham United am Donnerstagabend just in die Pause ging, als gegen 21:45 Uhr viele Zuschauerinnen und Zuschauer von ARD und ZDF zu RTL wechselten, war das Reichweiten-Hoch des Privatsenders nur von kurzer Dauer. Immerhin: Im Laufe des Abends kehrten dann doch noch einmal viele zurück, auch wenn es nach dem Wiederanpfiff recht lange dauerte, bis die Live-Übertragung aus Reichweiten-Sicht wieder Fahrt aufnahm.
Um 20:15 Uhr sorgte das Staffel-Finale des "Bergdoktors" im ZDF unterdessen für stabile Werte - im Gegensatz zum "Masuren-Krimi" im Ersten, der recht kontinuierlich an Boden verlor, aber natürlich trotzdem auf einem sehr guten Niveau unterwegs war. Noch deutlich ging die Kurve des Ersten allerdings ab 21:45 Uhr nach unten: Sowohl "Monitor" als auch die "Tagesthemen" taten sich schwer, das Publikum vor dem Fernseher zu halten. Erst "Nuhr im Ersten" sorgte später am Abend für Stabilität.
Der Vorabend-Verlauf: Kaum Werbe-Abschalter beim Quiz
Die kurze Werbepause am Ende von "Wer weiß denn sowas?" sorgte am Donnerstag mal wieder für nur sehr wenige Umschalter. Auch zwischen "Brisant" und der Rateshow gab's allenfalls einen Ausschlag nach unten, von dem sich Das Erste schnell wieder erholte. Deutlich kräftiger ging's dagegen im ZDF nach der "SOKO Stuttgart" nach unten. Aber auch hier war das Publikum nach der Pause wieder zur Stelle, als die "heute"-Nachrichten begannen.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Ikea mit fast 500 Spots an der Spitze
Ikea hat am Donnerstag die Spitze im Werbe-Ranking übernommen - und dafür auch sehr viel getan. Fast 500 Spots, viele davon auf kleineren Sendern, strahlte das schwedische Möbelhaus über den Tag hinweg im deutschen Fernsehen aus - so viel wie kaum eine andere Marke. Die Führung war dennoch nur hauchdünn: Mit einer Reichweite von 139,76 XRP lag Ikea denkbar knapp vor Kinder, das mit gerade mal etwa einem Drittel der Spots auf 138,98 XRP kam. Milka wiederum schaltete 300 Spots und kam mit 137,49 XRP auf Rang drei. Drei Strategien also, die letztlich zu einem ähnlichen Ergebnis führten.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.