Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Das Erste dominiert

Die Verlaufskurve aus mehr als einer Million Vodafone-Haushalten demonstriert ziemlich gut, wie stark der ESC am Samstag war. Schon etwas vor 21 Uhr sammelte Das Erste viele Menschen ein, in der ersten halben Stunde der Show wirkte der Musik-Wettbewerb dann wie ein Zuschauermagnet. Viele wollten offenbar die Darbietung des deutschen Acts sehen: Als Isaak um 21:30 Uhr seinen Song beendet hatte, schalteten erst einmal wieder einige ab. Rund 15 Minuten später kamen die Zuschauerinnen und Zuschauer aber wieder zurück, einen größeren Zulauf erlebte der ESC dann noch gegen 22:45 Uhr - da war im ZDF gerade "Der Staatsanwalt" vorbei. Auf der ESC-Bühne stand zu diesem Zeitpunkt der spätere Sieger-Act aus der Schweiz. 

240511primetime © All Eyes On Screen

Der Vorabend-Verlauf: "Sportschau" lockt Menschen an

Auch am Vorabend war Das Erste nicht zu stoppen und sammelte nach und nach viele Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Das lag allerdings nicht am ESC, sondern traditionell an der "Sportschau", die mal wieder sehr viele Menschen anlockte. Bei RTL profitierte "Gala" in den letzten Minuten spürbar von den Menschen, die zum Sender kamen, um "RTL Aktuell" zu sehen. 

240511vorabend © All Eyes On Screen

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: Kein ESC-Effekt

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Trotz der hohen Reichweite des Ersten in der Primetime erreichte ARD Media am Samstag nur 12 Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte. Das ist aber leicht zu erklären, denn nach 20 Uhr war Das Erste werbefrei. Das gesamte Ergebnis von ARD Media ist also auf die Zeit davor zurückzuführen. 

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Werbe-Ranking: Tipico hinter Lenor

Das an Bundesliga-Spieltagen oft starke Tipico musste sich an diesem Samstag hinter der P&G-Marke Lenor einsortieren. Der Wettanbieter erreichte deutlich weniger Bruttoreichweite als Lenor, obwohl mehr Spots von Tipico zu sehen waren. Komplettiert wird das Treppchen von McDonalds. 

240511xrp © All Eyes On Screen

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.