Der Primetime-Verlauf: ProSieben überzeugt spät
Mit dem Finale der Eishockey-WM ist es ProSieben am Sonntagabend nicht gelungen, kontinuierlich Publikum einzusammeln. Vor allem die ersten eineinhalb Stunden waren aus Verlaufssicht ziemlich volatil. Erst gegen 22 Uhr, zum Start des finalen Drittels, schalteten doch noch ein paar Menschen zusätzlich ein und sorgten so für einen Anstieg der Verlaufskurve. Schon etwas früher, gegen 21:45 Uhr, setzte "Grill den Henssler" bei Vox zum Höhenflug an - und profitierte anscheinend von einigen Umschaltern des Ersten und des ZDF. Auch bis zum Ende hielt die Kochshow das Publikum ziemlich gut.
Der Vorabend-Verlauf: ProSieben liefert keinen Grund zum Einschalten
Ziemlich ernüchternd sieht die Vorabend-Verlaufskurve von ProSieben aus: Nach dem Spiel um Platz drei bei der Eishockey-WM fiel die Verlaufskurve spürbar ab. In den folgenden zwei Stunden gelang es der European League of Football überhaupt nicht, neue Zuschauerinnen und Zuschauer zu gewinnen. Stattdessen performte die Übertragung die ganze Zeit auf einem ziemlich niedrigen Niveau.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit starken 16 Prozent der gemessenen Haushalten platzierte sich WarnerBros. Discovery am Sonntag direkt hinter den beiden großen Vermarktern Ad Alliance und Seven.One Media.
Werbe-Ranking: Shop Apotheke schiebt sich nach vorn
Schon seit einiger Zeit ist Shop Apotheke werbetechnisch recht intensiv unterwegs, an diesem Sonntag reichten 229 Spots für eine Bruttoreichweite in Höhe von 81,68 XRP. Einen höheren Wert erreichte die Marke in diesem Jahr bislang nur wenige Male. Am Sonntag reichte es zu Platz fünf im Marken-Ranking. Ganz vorne platzierte sich einmal mehr Lenor mit 138,44 XRP.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.