Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: ZDF nicht zu schlagen

Dass das ZDF mit dem Finale der Champions League den Samstagabend mühelos dominiert hat, lässt sich auch anhand der Daten von All Eyes on Screens ablesen. Diese offenbaren, wie chancenlos die Konkurrenz war - mit Ausnahme eines Krimis im Ersten. Die Kurve zeigt, dass das ZDF vor allem während der ersten Hälfte fast kontinuierlich neue Zuschauerinnen und Zuschauer hinzugewann.

Auch die beiden Gegentore, die Borussia Dortmund in der zweiten Hälfte kassierte, sorgten nicht für nennenswerte Rückgänge: Zwar lässt sich anhand der Kurve ablesen, dass einige wenige Fans nach dem ersten Gegentor und ein paar mehr noch nach dem zweiten Gegentor abschalteten, doch die allermeisten hielten tapfer bis zum Abpfiff aus. Ersr danach sank die Reichweite des ZDF deutlich ab.

240601 Verlauf1 © AEOS

Der Vorabend-Verlauf: Nachrichten sind Einschalter

Am Vorabend wiederum sorgten schon die "heute"-Nachrichten im ZDF für einen spürbaren Einschalt-Impuls. Auch mit dem anschließenden "ZDF spezial" hielt der öffentlich-rechtliche Sender ein Publikum, das im weiteren Verlauf dann schon deutlich vor den Anpfiff in Fußball-Stimmung war. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass zwischenzeitlich die "Tagesschau" im Ersten viele Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte.

240601 Verlauf2 © AEOS

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Die quotenstarke Werbe-Umfeld am Vorabend verhalf dem ZDF dann auch zu einem starken Werbe-Tag: Das Werbefernsehen hätte um ein Haar gar die Spitze im von All Eyes on Screens ermittelten Daily Reach erreicht - mit 31 Prozent lag das ZDF Werbefernsehen letztlich knapp hinter der Ad Alliance, aber noch hinter Seven.One Media. Eine sehr ungewöhnliche Reihenfolge,

240601 Sales © AEOS

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.

Werbe-Ranking: UEFA weit vorn

Die wenigen Spots für die UEFA im Umfeld der Champions League sorgten dann auch dafür, dass der europäische Fußball-Verband im Werbe-Ranking fast ganz oben landete. Mit einer Reichweite von 111 XRP belegte die UEFA den zweiten Rang. Das ist auch deshalb beachtlich, weil gerade einmal neun Spots liefen. Zum Vergleich: Lenor warb 188 Mal im deutschen Fernsehen, die Ferrero-Marke Kinder brauchte 152 Ausstrahlungen für den dritten Platz.

240601 Sales © AEOS

All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.