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Primetime-Verlauf: Nicht gegebenes Tor lässt Reichweiten anziehen

1:1 hat sich die deutsche Fußballnationalmannschaft am Sonntagabend von der Schweiz getrennt. Damit sicherte sich das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann doch noch den ersten Platz in der Gruppe A, über weite Strecken des Spiels war der weg. Hätte Deutschland nicht ganz zum Schluss ausgeglichen, wäre man Zweiter geworden. Das späte Tor ließ dann auch die Reichweiten im Ersten nochmals ansteigen. Nach 22:50 Uhr legte die Partie nochmals zu. Gut zu erkennen ist aber auch bei diesem Spiel wieder: Die jeweiligen Halbzeitpausen sind für viele Primetime-Spiele eine Hürde.



Einige Zuschauerinnen und Zuschauer verabschieden sich in diesen – mutmaßlich ins Bett, weil die zweite Halbzeit immer erst um kurz nach 22 Uhr angepfiffen wird. So war es auch beim dritten EM-Spiel der deutschen Mannschaft in diesem Jahr. Die zweite Hälfte hatte weniger Zuschauerinnen und Zuschauer als der erste Durchgang. Dieser war ganz zum Ende der ersten Halbzeit am meisten gesehen. Einen kleinen Peak nach oben gab es zudem nach etwa 17 gespielten Minuten. Warum? Da landete der Ball im Tor der Schweizer, der Treffer wurde später aber wegen eines vorangegangenen Foulspiels aberkannt.

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Das ZDF setzte zur Primetime auf eine alte "Traumschiff"-Folge, die insbesondere in den Minuten vor 21 Uhr Publikum verlor. Offenbar hatten einige, die keine Lust auf Vorberichte hatten, zunächst den ZDF-Klassiker eingeschaltet – und schalteten kurz vor Anpfiff um. Die ARD legte in der Publikumsgunst vor 21 Stück für Stück zu.

Vorabend-Verlauf: Auch RTL-Nachrichten und Julia Leischik ziehen Publikum an

Stark angezogen hatten auch schon die "Sportschau"-Berichte aus dem Frankfurter Stadion nach 19:15 Uhr – schon vor der "Tagesschau" hatte Das Erste sein Rahmenprogramm vor dem EM-Spiel begonnen. Die Reichweite stieg sukzessive an, besonders stark dann übrigens unmittelbar vor 20 Uhr. Bei RTL sammelten am Vorabend "Exclusiv – Weekend" und "RTL Aktuell" viele zusehende Personen ein. Und in Sat.1 erwies sich "Julia Leischik sucht: Bitte melde dich" auch in dieser Woche wieder als Magnet.

vorabend240623 © All Eyes on Screens

Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Werbe-Ranking: UEFA-Sponsoren generieren massive Reichweite

Das Presenting des Fußball-Spiels der deutschen Nationalmannschaft im Ersten hat für die höchsten XRP-Werte gesorgt. Die beiden UEFA-Werbepartner BYD und Coca-Cola waren Presenter der Fußballübertragung im Ersten und sicherten sich mit je sechs Nennungen rund 185 XRP. Sie führten die Hitliste somit an; vor gleich drei Mal Procter & Gamble, das erneut besonders laut für Lenor trommelte, aber mit Gillette und Always die weiteren Plätze belegte. Mit Oral-B schaffte man es noch ein viertes Mal unter die Top 10.

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.