Primetime-Verlauf: Fußball ist nicht gleich Fußball
Am Montagabend duellierten sich das ZDF und RTL mit zwei Fußballspielen parallel. Während im ZDF das letzte Gruppenspiel der Italiener zu sehen war, widmete sich RTL dem letzten Gruppenphasen-Auftritt der Spanier. Gut zu erkennen: Das ZDF-Spiel legte nahezu die komplette erste Halbzeit über zu. Das Spanien-Spiel bei RTL hatte recht bald nach dem Anpfiff seine Maximal-Reichweite erreicht, gab nach rund 15 Minuten sogar etwas ab. In der 13. Minute hatte Ferran Torres seine Spanier in Führung gebracht, danach glaubten manche Fußballfans offenbar nicht mehr an eine Überraschung.
Auch in der zweiten Halbzeit verlor die Spanien-Übertragung bei RTL eher Publikum, während das ZDF zulegte. Insbesondere die spannende Schlussphase beim ZDF-Spiel hatte es in sich – und sorgte zudem für die besten Werte des Abends. Das Erste zeigte einen Steirerkrimi zur besten Sendezeit, der sein Publikum aber nicht hielt und im Verlauf abbaute.
Vorabend-Verlauf: Gefragtes "Tüll"-Finale
Im Programm von Vox legte "Zwischen Tüll und Tränen" einen ganz wunderbaren Schlussspurt hin. Die Sendung gewann in den Minuten vor 18 Uhr besonders viele Fans hinzu."First Dates" startete gegen 18 Uhr dann auf etwas niedrigerem Niveau, steigerte sich im Verlauf der nachfolgenden 60 Minuten aber ebenfalls. "Hallo Deutschland" hat indes um kurz vor halb sechs schlagartig einige Zuschauerinnen und Zuschauer verloren. Zu diesem Zeitpunkt startete beim Magazin ein Bericht rund um die Vogue World in Paris, was offenbar einige nicht interessierte.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Lenor weit vorn
Discounter Lidl ist derzeit sehr präsent, nicht nur als Banden- und Einlaufkinder-Sponsor der Fußball-EM. Auch in Sachen klassischer Werbespots war man am Montag gut unterwegs – mit rund 91 XRP landete Lidl auf dem dritten Platz, ganz knapp vor Vodafone und knapp hinter McDonalds. Die mit Abstand besten Reichweiten sicherte sich indes Lenor, das diesmal mit rund 195 Punkten sogar mehr als doppelt so erfolgreich war als McDonalds auf Position zwei.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.