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Der Vorabend-Verlauf: Feierabend-Start mit Fußball

Während das Dienstags-EM-Primetime-Spiel exklusiv bei Magenta TV zu sehen war, kickten Belgien und Frankreich auch im Ersten. Das Spiel, das um 18 Uhr angepfiffen wurde, sammelte viele Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Ganz offenbar kamen während der Partie immer mehr Personen vor den Geräten dazu, die dann ihren Feierabend mit dem Achtelfinale starteten. Aber auch eine alte "SOKO Köln"-Folge fand durchaus ihr Publikum: Grob gesagt: Wer sich um kurz nach 18 Uhr für den Krimi entschied, blieb letztlich auch dran.

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Der Primetime-Verlauf: Wo spielen Österreich und die Türkei?

Nochmal zum EM-Spiel im Ersten: Nach Abpfiff hatte die "Sportschau" recht schnell Publikum verloren, wie sich schon im Chart mit der Vorabendübersicht erkennen lässt. Ansteigende Reichweiten waren dann gegen 20:30 Uhr zu verbuchen – zu dieser ungewohnten Uhrzeit startete die "Tagesschau" am Dienstag. Die ARD-Hauptnachrichten hielten ihr Publikum dann eine Viertelstunde lang ziemlich gut. Der um 20.45 Uhr angelaufene Krimi "Steirergeld" gab es indes rasch nach. Er verlor insbesondere in den ersten 60 Minuten viel Publikum. Kurzzeitig bergauf ging es gegen 21:45 Uhr, als im ZDF "Das Traumschiff" vorbei war.

Die Wohlfühlreihe des Zweiten legte derweil stark zu. Und noch etwas ist zu beobachten: Nach der "Tagesschau" gewann RTL sehr viele Zuschauerinnen und Zuschauer hinzu. Die Reichweite des "EM Studios" schnellte förmlich nach oben. Einzige plausible Erklärung: Einige vermuteten, dass RTL womöglich das Viertelfinale zwischen den Niederlanden und den Türken zeigt. Ganz offenbar wurde vielen Fans nämlich erst wenige Momente vor Spielstart klar, dass es das nur bei der Telekom gibt. Nach 21 Uhr und mit dem Start der Actionserie "Alarm für Cobra 11" sanken die Reichweiten wieder. 

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. ARD Media hat dank des EM-Vorabendspiels den zweiten Platz im Ranking eingenommen und kommt auf 30 Prozent. Vorne lag einmal mehr Ad Alliance mit 36 Prozent. WBD schlug sich mit 15 Prozent gut. 

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Werbe-Ranking: Aldi sieht Lidls Rücklichter

Lidl ist derzeit als Sponsor der UEFA Euro 2024 sehr präsent – etwa beim Dress der Einlauf-Kids oder auf Werbetafeln und -banden im Stadion. Auch als Presenter taucht der Discounter auf – das brachte am Dienstag nun fast 130 XRP-Punkte und die Führung in den Werbecharts. Somit landete Lidl vor der Konkurrenz von Aldi, die auf rund 82 Punkte kamen und sich damit Position fünf sicherten. Abgenommen hat die Dominanz von Procter & Gamble; einzig deren Marke Lenor verblieb am Dienstag in den Top 15. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.