Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Verspätete "Tagesschau" lässt Reichweite sinken

Für gewöhnlich ist die "Tagesschau" um 20 Uhr ein Einschalter - weil am Dienstag im Ersten jedoch das olympische Fußball-Halbfinale der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gegen die USA Vorrang hatte, lief die "Tagesschau" im Ersten erst um 20:40 Uhr. Zu dieser ungewöhnlichen Sendezeit sorgte sie inmitten der Olympia-Übertragung dann sogar für einige Abschalter. Erst nach dem Ende der Nachrichten kehrten viele Zuschauerinnen und Zuschauer zurück.

Den Reichweiten-Peak erreichte Das Erste schließlich gegen 21:45 Uhr, danach gingen die Zuschauerzahlen dann allmählich zurück - ganz besonders übrigens gegen 22:25 Uhr, als dann abermals Nachrichten kamen, diesmal die "Tagesthemen". Das ZDF verzeichnete unterdessen stabile Werte am Dienstagabend - sowohl die "ZDF Royal"-Dokus als auch das "heute-journal sorgten für konstante Zahlen. Und auch andere Sender blieben in der Primetime gegen Olympia weitgehend stabil.

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Der Vorabend-Verlauf: Fußball sammelt Fans ein

Am Vorabend gelang es dem Ersten unterdessen, mit seinen Olympia-Übertragungen, bei denen Fußball den Schwerpunkt bildete, bis 18:45 Uhr recht konstant neue Zuschauerinnen und Zuschauer zu gewinnen. Auch ab 19:45 Uhr gingen die Reichweiten noch einmal nach oben. Ein kleiner Aufwärtstrend lässt sich auch um 20:00 Uhr feststellen - doch anders als sonst bei der "Tagesschau" gab's bis etwa 20:15 Uhr keine nennenswerten Ausschläge mehr nach oben.

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

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Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. ARD Media belegte am Dienstag - Olympia sei Dank - mit 26 Prozent den zweiten Rang vor Seven.One Media, das einen Daily Reach von 25 Prozent erzielte.

Werbe-Ranking: Hylo wirbt selten, aber effizient

Das Olympia-Sponsoring lohnte sich dann auch sehr erkennbar: Sowohl die Sparkasse als auch Toyota landeten mit deutlichem Vorsprung an der Spitze des Werbe-Rankings. Aber auch für Milka und Ferreo lief es mit jeweils deutlich über 100 XRP sehr gut. Bemerkenswert stark punktete auch Hylo: In den Olympia-Werbeblöcken war der Augentropfen-Hersteller zwar nur zwölf Mal vertreten, doch das reichweite bereits für eine beachtliche Reichweite von 73,62 XRP und damit den fünften Platz im Werbe-Ranking von All Eyes on Screens. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.