Der Primetime-Verlauf: Stabile Krimi-Kurve im Ersten
Auch wenn bloß wieder eine Wiederholung von "Nord bei Nordwest" im Ersten lief - wer am Donnerstagabend einmal einschaltete, der blieb auch dran, wie die Verlaufskurve der Reichweite von All Eyes on Screens zeigt. Anders im ZDF: Dort gab die Erstausstrahlung von "Merz gegen Merz: Geheimnisse" im Laufe des Abends leucht ab. Dafür profitierte das ZDF ab 21:45 Uhr wie gewohnt vom "heute-journal", das - anders als "Panorama" im Ersten - bis etwa 22 Uhr sogar noch Zuschauerinnen und Zuschauer einsammelte.
Auch RTL gelang es am Donnerstagabend nicht so recht, das Publikum bei der Stange zu halten. Nach einem stabilen Auftakt kehrten im Anschluss an die erste Werbeunterbrechung nicht mehr alle Zuschauerinnen und Zuschauer zurück, um "Stern Investigativ" zu sehen. Profitieren konnte hingegen Sat.1, wo "99 - Wer schlägt sie alle" seinen Peak erst gegen 21:50 Uhr erreichte. Auch nach der späten Pause kamen noch einmal viele zurück, um die Spielshow zu sehen.
Der Vorabend-Verlauf: "Hartz und herzlich" ist ein Einschalter
Dass RTLzwei um 18:05 Uhr inzwischen auf neue Folgen von "Hartz und herzlich" setzt, macht sich in Einschaltimpulsen bemerkbar: Tatsächlich zeigt die Verlaufskurve sehr gut, dass das Format das Publikum zum Einschalten bewegt. Allerdings klappte das Zusammenspiel mit "Berlin - Tag & Nacht" danach nicht so recht: Die Soap sorgte für einen Knick der Reichweiten-Kurve von RTLzwei.
Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite.
Werbe-Ranking: Amazon übernimmt die Spitze
Amazon hat am Donnerstag die Spitze im Werbe-Ranking übernommen. Mit 159 ausgestrahlten Werbespots erreichte das Unternehmen eine Reichweite von 127,52 XRP und setzte sich damit gegen Milka und Kinder durch. Sehr reichweitenstark wird auch weiterhin die Aktion Mensch beworben: Mit 93,80 XRP kam die Lotterie auf den fünften Platz.
All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.