"Lost Projects": Die Sendung "Moorhof"
Bereits Anfang 2002 hatte DWDL mit einem ausführlichen zweiteiligen Bericht über den Fernsehsender "ZAP TV", der nie auf Sendung ging, die Reihe "Lost Projects" gestartet. Jetzt wird diese lose Reihe mit einem einem weiteren Fernsehprojekt fortgesetzt, von dem ohne DWDL sonst niemand etwas erfahren hätte.Im September 2002 fuhr ein motiviertes Team der Produktionsfirma Live Line aufs Land. Es war allerdings kein Betriebsausflug. Nein, es war das genaue Gegenteil. Auf dem "Moorhof" stand harte Arbeit bevor. Der Kölner Sender VOX hatte den Auftrag für eine neue Vorabend-Show gegeben und die Produktionsfirma Live Line machte sich ans Werk.
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Exklusiv bei DWDL: Bilder vom "Moorhof" |
In seiner Heimat, der Schweiz, moderierte er von 1997 bis 1999 "Night Moor", die einzige deutschsprachige LateNightShow neben der "Harald Schmidt Show". Moor gewann in den Neunzigern den "Telestar", den "Goldenen Gong" und das "Silbernen Kabel" für seine Moderationen.
Was trieben Dieter Moor und das Team von Live Line also auf dem Hof irgendwo im Umland von Berlin? In einer extra hergerichteten Scheune wurde ein Schreibtisch drapiert, Notebook, Telefon und allerlei Utensilien verteilt und im Hintergrund Strohballen dekorativ positioniert: Fertig war das Set für "Moorhof", die interaktive Vorabendshow.
In dem 30-minütigen Format sollten die Zuschauer via Mail, SMS, Fax und Telefon mit dem schlagfertigen Moderator mehr oder weniger ernst über die aktuellen Tagesthemen diskutieren. Während der Produktion des Dummies, bei der DWDL dabei war, sorgten dann auch vor allem Moors zynische Kommentare für Heiterkeit.
Damit die Sendung ihrem Titel auch gerecht wird, ging es in einigen Rubriken auch um das "Leben auf dem Moorhof". Ein Plausch mit dem Bauern über die Probleme des Tages oder die Abenteuer der hof-eigenen Tiere sollten den Zuschauern merken lassen: Hier wird vor Ort produziert, nicht in einem Fernsehstudio.
Auch wenn das Konzept an sich nicht neu war, so wäre es allein dank des hervorragenden Moderator einen Versuch wert gewesen, das Format in die AccessPrime zu nehmen. Doch im November 2002 verriet VOX-Sprecherin Gabriela Leibl, dass man sich gegen die Sendung entschieden hat.