Vor der Show: Was im TV nicht zu sehen war
Es war kurz vor 19 Uhr am Gala-Abend: Auf der großen Leindwand in der Presselounge, in der sich mittlerweile weit über einhundert Kollegen versammelt hatten, wurde ins benachbarte Studio geschaltet. Während die Bildregie einige Kameraeinstellungen testete, hörte man Günther Jauch die anwesenden Gäste begrüßen.Mit der Bitte, bei der Aufzeichnung nicht allzu routiniert zu wirken, begann er dann einen kleinen Lehrgang für Preisverleihungs-Teilnehmer. Seine zweite Bitte an mögliche Gewinner des Abends ist ein wahrer Klassiker: "Danken Sie in ihren Reden bitte nicht der Familie bis in die dritte Generation".
Alle anderen, die zwar nicht auf der Bühne im Rampenlicht stehen, aber in den Reihen sitzen, erinnerte Jauch daran, dass man die Gala in diesem Jahr erstmals noch am gleichen Abend ausstrahlt und somit nicht jedes grimmige Gesicht oder gelangweilte Verhalten herausschneiden könne.
"Wir machen dann eine Pause gegen Mitternacht, danach geht es weiter. Nach dem Höhepunkt der Show, dem Ehrenpreis, wird dann draussen Frühstück gereicht", scherzte Jauch und übergab das Wort an den gastgebenden Senderchef Gerhard Zeiler (RTL).
Dieser betonte die unglaubliche Veränderung im Vergleich zur ersten Verleihung des Deutschen Fernsehpreises vor vier Jahren ebenfalls im Coloneu, dass damals noch einer Baustelle glich und die Halle gerade einmal eine 48-stündige Betriebserlaubnis der Stadt hatte. Das Verkehrschaos führte damals zu einer anderthalbstündigen Verspätung der Gala.
Aber auch inhaltlich habe sich der Deutsche Fernsehpreis entwickelt: Er stehe für Qualität und im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Qualität. Auch wenn die Branche an sich gerade ihre schwerste Krise durchmacht, so ist es keine „Krise der Qualität“. Dabei verweist Zeiler auf die diesjährigen Nominierten, die dies belegen sollen. Ohnehin halte er nicht viel von „Kultur-Pessimisten“, die den deutschen Fernsehmarkt in Frage stellen wollen. „Die deutsche Fernsehbranche braucht sich in Europa vor niemandem verstecken.“, so der RTL-Chef.
Im Anschluss an diese Worte kommen die Senderchefs der drei anderen Sender auf die Bühne, die zusammen mit RTL jährlich wechselnd den Deutschen Fernsehpreis ausrichten. Gemeinsam überreichten sie dann die Preise in den Kategorien „Beste Kamera“, „Bester Schnitt“, „Beste Musik“ und „Beste Ausstattung“, bevor dann um 19.13 Uhr die eigentliche Show begann.