"Live aus London": DWDL vor Ort bei "World Idol"

Rückblende: Schon am 16.Dezember waren die 11 "Idols"-Sieger in London, zur Aufzeichnung der Auftritte. In einer mehrstündigen Show präsentierten sich die Kandidaten aus der ganzen Welt der internationalen Jury. Anfangs war insbesondere der amerikanische Juror von keinem Auftritt zu überzeugen und unser Alexander musste seinen Auftritt als "terrible" bezeichnen lassen.
Schlimmere Kommentare zeigte RTL erst gar nicht: Der Kölner Sender produzierte eine recht eigenwillige Mantelshow für die Auftritte aus London: Das Moderationsduo Michelle Hunziker und Carsten Spengemann wurde zwischen die Auftritte der Kandidaten hineingeschnitten. Und auch die Jurykommentare wurden selektiert.
Die Zuschauer in London, in den Fountain Studios in Wembley, im Nord-Westen der britischen Hauptstadt, feierten trotz mancher Jurykritk jeden Kandidaten, was entsprechend im deutschen Fernsehen kaum zu sehen war. Auch die Show am Neujahrestag kündigte RTL als "live aus London" an. Eine glatte Lüge.
Live war zwar die Show im Kölner Coloneumm, doch bei den Einspielern aus London handelte es sich um Aufzeichnungen, auch wenn sie den Zuschauern als "live" verkauft werden sollten. Spätestens bei der letzten Live-Schalte zu unserem Alexander backstage, war klar: Auch diesmal wurde getrickst.
Das Finale von "World Idol" wurde aufgrund der Zeitverschiebungen in den unterschiedlichen Ausstrahlungsländern am Mittag Londoner Zeit aufgezeichnet. Die Stimmung im großen Studio der Fountain Studios war wie schon bei der ersten Sendung sehr "laut": Jede Ländergruppe im Publikum, gab ihrem Favoriten mit Schildern und lautem Gröhlem Unterstützung. Highlight der Show waren die Auftritte von Victory Beckham und Elton John, der mit diesem Auftritt sein "stressiges Jahr 2004" einläutete.
Die Englischen Moderatoren überzeugten durch Charme und lockeres Auftreten, die Schalten zu den jeweiligen Korrespondenten waren für Kandidaten und Publikum für das Londoner Publikum deutlich spannender als für RTL-Zuschauer: Durch endlose Beteuerungen "in London würden alle Fäden zusammen laufen und die x-te Erklärung, dass der Kandidate des jeweiligen Landes automatisch 12 Punkte bekam, zog sich die Entscheidung für deutsche TV-Zuschauer wie Kaugummi.
Schade auch: Zwar zeigte man die Auftritte der Künstler aus dem Londoner Studio jedoch passte der Schnitt nicht zu den Moderationen und man hatte das Gefühl, dass das britische Publikum kaum zu hören wäre. Das einzige Highlight das Deutschland zu bieten hatte war der Auftritt von Vanessa S. aus der ersten "Superstar"-Staffel.
Als das Ergebnis feststand und der Sieger von World Idol, Kurt Nielsen aus Norwegen, auftrat, herrschte in London eine unglaubliche Jubel-Stimmung, RTL schaltete jedoch direkt nach dem letzten Ton wieder zurück nach Köln. Jegliche Emotion, jeglicher Jubel wurde so gar nicht erst gezeigt.
Die Punktevergabe aus einigen Ländern sorgte zuvor bei so manchem
Zuschauer für ein Schmunzeln: Unser Alexander hatte aufgrund seines gesanglich nicht so guten Auftrittes aus den meisten Ländern nur einen Punkt erhalten und erreichte letztendlich nur den neunten Platz, den er sich mit Diana Karazon, der Kandidatin der arabischen Region, teilen muss.
Die von den Buchmachern in London als eindeutige Favoritin gesetzte Kelly Clarkson, die mit vier eigenen Stylisten anreiste, von denen sie selbst für Zeitungsinterviews perfekt gestylt wurde, belegte nur Platz 2 vor Peter Ervrad aus Belgien. Will Young aus England verschwand im Mittelfeld. Für ihn anscheinend nicht weiter schlimm: Er amüsierte sich die ganze Show lang über die Wertungen der einzelnen Länder. Backstage wirkte Will Young schon vorab nicht gerade motiviert den Titel des Weltbesten zu holen. Interviews gab er nur ungern oder garnicht und distanzierte sich ein wenig.
Die klaren überraschungen des Wettbewerbs waren Kurt Nielsen aus Norwegen, Peter Ervrad aus Belgien und Heinz Winckler aus Südafrika.
Die Jury sagte zu Kurz Nielson er hätte stimmlich zwar die Qualität zum WorldIdol jedoch würde seine Optik ganz und gar nicht für den ersten Platz reichen. Peter Ervrad interpretierte einen Song von Nirvana und konnte damit kaum einen Juror überzeugen. Heinz Winckler, der von vielen für einen Deutschen gehalten wird, wurde zwar als technisch guter Sänger bezeichnet, der jedoch keine Starqualitäten hätte.
Hier die Plazierungen im Überblick:
Kurt Nilsen (Norwegen) 106
Kelly Clarkon (USA) 97
Peter Evrard (Belgien) 83
Heinz Winckler (Südafrika) 80
Will Young (Großbritannien) 72
Ryan Malcolm (Kanada) 62
Guy Sebastian (Australien) 56
Alex (Polen) 55
Diana Karazon (Arab. Region) 45
Alexander Klaws (Deutschland) 45
Jamai Loman (Niederlande) 36