US-Update: "Grey's", "V", "FlashForward": ABC in Bedrängnis
Bei ABC läuft es im Serien-Bereich derzeit nicht nach Plan. Hochkaräter wie "Grey's Anatomy" oder die "Housewives" erzielen die schwächsten Zuschauerzahlen seit Jahren, Neustarts wie "V" und "Flash Forward" rasen von einem Tiefstwert zum nächsten. FOX hat bei einer seiner neuen Comedys gerade schon den Stecker gezogen, NBC eine Serie nochmal verkürzt.
ABC hat sein Programm für die Sommermonate vorgestellt. Zwar dominieren auch diesmal wieder diverse Reality-Formate, allen voran "The Bachelorette" und "Wipeout", doch ABC zeigt auch gleich drei neue Drama-Serien: "Rookie Blue" handelt von jungen Cops kurz nach der Ausbildung, eine Art "Grey's Anatomy" mit Polizisten also. Zu sehen gibt's die Serie ab 24. Juni donnerstags um 21 Uhr. Wie mehrfach angekündigt kommt auch die Serie "Scoundrels" über eine Familie von Kleinganoven, die zurück auf den Pfad der Tugend finden will. Zu sehen gibt's das ab 20. Juni sonntags um 22 Uhr. Direkt davor startet "The Gates", in der ein Polizist aus der Großstadt in eine abgelegene Stadt im Süden der USA zieht, in der die Einwohner mysteriöse Geheimnisse haben.
Neben den neuen Drama-Serien, stehen auch noch eine ganze Reihe weiterer neuer Formate an. In "Boston Med" wird aus den Krankenhäusern berichtet. "Downfall" ist eine Reality, die auf einem Wolkenkratzer spielt, von dem beim Ausscheiden der mögliche Gewinn in die Tiefe geworfen wird. In "Bachelor Pad", das ab August montags zu sehen sein wird, haben Ex-Kandidaten von "Bachelor" und "Bachelorette" erneut die Möglichkeit, einen Partner zu finden. Direkt im Anschluss treffen in "Dating in the Dark" die drei männlichen und weiblichen Kandidaten zunächst nur im Dunkeln aufeinander und müssen dann entscheiden, wen sie auch bei Tageslicht kennenlernen wollen.
FOX zieht den Stecker bei zwei seiner Comedy-Serien: Der Neustart "Sons of Tucson", den am vergangenen Sonntag nur noch 3,13 Millionen Zuschauer sehen wollten und der selbst in der Zielgruppe nicht über 4 Prozent Marktanteil hinauskommt, wird ab sofort aus dem Sonntagabend verbannt. Die verbleibenden Episoden werden erst ab Juni am Sonntag-Vorabend versendet. Das gleiche Schicksal ereilt auch "'Til Death", das in Deutschland als "Ehe ist" läuft. Die letzten Episoden laufen auch hier erst im Juni. Nach der vierten Staffel wird die Serie zudem endgültig eingestellt.
Auch das endgültige Aus für "Trauma" bei NBC scheint inzwischen sicher. Eigentlich war die Serie nach der halben ersten Staffel schon eingestellt worden. Weil nach dem Jay Leno-Aus in der Primetime aber plötzlich wieder so viele Sendeplätze frei waren, entschied man sich nachträglich doch noch für sieben weitere Episoden - von denen nun angesichts schwacher Quoten aber doch nur fünf produziert werden. Die letzte Folge läuft daher bereits am 26. April. Eine Verlängerung käme angesichts dessen schon äußerst überraschend. Grünes Licht für weitere Staffeln gab NBC hingegen bei den drei Reality-Formaten "The Marriage Ref", "Minute to win it" und "Who do you think you are".
Schläge am Set der "Desperate Housewives"? Die im vergangenen Jahr aus der Serie ausgeschiedene Darstellerin Nicollette Sheridan hat ABC, Touchstone und den Serien-Erfinder Marc Cherry auf 20 Millionen Dollar verklagt, weil Cherry sie angeblich während des Streits um eine Szene geschlagen haben soll. Sheridan habe sich danach bei ABC beschwert, woraufhin aber nichts weiter geschehen sei. Aus dem Umfeld Cherrys wiederum ist Medienberichten zufolge eine andere Version der Ereignisse zu vernehmen: Der Produzent soll eine Szene, in der Sheridan von ihrem Serien-Ehemann geschlagen werden sollte, mit ihr nachgespielt haben - dass es dabei zu einem echten Schlag kam, sei also ein Unfall gewesen. Die Klärung des Vorfalls dürfte nun wohl noch für einige Schlagzeilen sorgen.
Bei FOX ist Musik drin - nicht nur in der erstaunlich erfolgreichen Musical-Comedy "Glee", sondern zwischen dem 29. April und 5. Mai auch in etlichenanderen Serien. Dann veranstaltet das Network nämlich die "FOX Rocks"-Woche. In "Bones" werden anlässlich dessen Booth und Bones ein Duett singen, bei "House" singen Chase und Foreman Karaoke, in "Fringe" greift Olivia Dunham zum Mikro und auch in den animierten Serien "Simpsons", "Cleveland Show" und "Family Guy" wird's musikalisch. Bei "Glee" wird dann übrigens Olivia Newton-John einen Gastauftritt absolvieren.
"Dr. House" bekommt einen iPhone/iPad-Ableger: Um die "House"-freien Sommermonate zu überbrücken, gibt es ein Serien-Spin-Off namens "Nurse Jeffrey", von dem ab dem 24. Mai immer montags kurze "Appisodes" erscheinen sollen. Die Figur des Pflegers Jeffrey wird vorher in der Serie eingeführt. Abrufbar sind sie über die eigene "House"-App namens "inHOUSE", die zudem ein Videoblog der Autoren, News und Gewinnspiele bieten soll.
Im Pay-TV-Bereich wurde grünes Licht für etliche neue Serien gegeben. HBO lässt neun Folgen der Comedy-Serie "Enlightend" produzieren. Im Mittelpunkt steht eine Frau, die nach einer religiösen Eingebung ihr Leben umkrempelt. Showtime hat unterdessen zwölf Episoden von "Shameless" in Auftrag gegeben. Sie handelt von einer Familie mit alkoholkrankem Vater und selten anwesender Mutter, bei der die 18-jährige Tochter sich um die jüngeren Geschwister kümmert. USA Network hat gleich sieben neue Serien bestellt, darunter die Anwaltsserie "A Legal Mind" und eine moderne Robin-Hood-Geschichte in "Robyn".
...und nun noch ein Blick auf die Entwicklungen bei den US-Quoten:
ABC in Bedrängnis: Die Serien des Senders haben derzeit mit einigen Quotenproblemen zu kämpfen. Nachdem vor zwei Wochen schon die "Desperate Housewives" auf ein Allzeit-Tief fielen, lief es nun auch für "Grey's Anatomy" so schlecht wie nie. Zum ersten Mal erreichte die Serie weniger als zehn Millionen Zuschauer. Noch viel schlechter steht es um "Flash Forward", das seine Talfahrt nicht stoppen kann. Zuletzt sahen nur noch knapp fünf Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 5 Prozent - auf diesem Niveau ist eine Verlängerung sehr unwahrscheinlich. Doch mit "V" macht gleich noch ein weiterer hoffnungsvoll gestarteter Neustart Sorgen: Die Science Fiction-Serie verlor im Vergleich zur Vorwoche rund eine Million Zuschauer und liegt nun bei knapp sechs Millionen Zuschauern und 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - für die teure Produktion ebenfalls kein Ruhmesblatt.
reuen darf man sich unterdessen bei CBS: Dort legte die neue Medical-Serie "Miami Medical" am traditionell schwierigen Freitagabend einen guten Start hin. 7,54 Millionen Zuschauer sahen die Serie - damit war es das meistgesehene Networks-Format des gesamten Freitags überhaupt. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 6 Prozent. Dabei hatten "Ghost Whisperer" und "Medium" direkt davor die schwächsten Zuschauerzahlen seit jeher bzw. in dieser Staffel eingefahren.