US-Update: Neue O'Brien-Late Night, neue "Law & Order"-Serie

Conan O'Brien hat eine neue Heimat gefunden - und sie heißt überraschend nicht FOX. Stattdessen wechselt er zu einem kleineren Kabelsender. Auf einem großen Network läuft hingegen bald ein weitere Ableger von "Law & Order". Und vollends zu einem der größten Hits der Saison gemausert hat sich die Musical-Comedy "Glee" - das US-Update:
  • Conan OBrienConan O'Brien hat nach seinem Abgang bei NBC ein neues Zuhause gefunden - und es ist zur Überraschung der Branche nicht FOX, sondern "nur" einer der kleineren Kabelsender. TBS, das sein Programm überwiegend mit Sitcom-Wiederholungen füllt, hat mit der Verpflichtung O'Briens einen Coup gelandet. Ab November wird er dort montags bis donnerstags um 23 Uhr eine einstündige Late Night moderieren - und damit Konkurrenten wie Jay Leno oder David Letterman rund eine halbe Stunde zuvorkommen. Die bislang bei TBS um 23 Uhr ausgestrahlte Late Night "Lopez Tonight" wird - in Absprache mit George Lopez - um eine Stunde nach hinten verschoben. 
     
  • Conan OBrienDer Wechsel O'Briens zu einem Kabelsender ist zugleich auch ein Eingeständnis, dass O'Brien zwar sehr treue Fans hat, aber wohl nicht so massentauglich ist, dass er für eines der großen Networks interessant gewesen wäre. Auch wenn es durch den Hype um "CoCo" anders gewirkt haben mag: Mit der Rückkehr von Jay Leno in die "Tonight Show" sind die Quoten dort wieder deutlich angestiegen, nachdem sie zuvor unter O'Brien um fast die Hälfte zurückgegangen waren. O'Brien selbst kommentierte seinen Wechsel mit den Worten: "Innerhalb von drei Monaten habe ich von einem Network zu Twitter zu Live-Shows gewechselt und nun geht's weiter zum Kabelfernsehen. Mein Plan geht voll auf."
     
  • Law & OrderDas Fernseh-Urgestein "Law & Order" bekommt noch einen weiteren Ableger. NBC hat eine zunächst 13 Folgen umfassende halbe erste Staffel von "Law & Order: Los Angeles" bestellt, wie "Deadline Hollywood" berichtet. Am Konzept des Franchises dürfte auch dort wenig geändert werden. Eine Verlängerung der Mutterserie "Law & Order" erscheint ebenfalls wahrscheinlich - würde sie damit doch den Rekord als langlebigste TV-Serie allein übernehmen. Auch bei "Law & Order: Special Victims Unit" - hierzulande als "Law & Order: New York" bekannt, stehen die Chancen auf eine Verlängerung gut. Weil auch "Law & Order: Criminal Intent" gut läuft, dürfte es im US-Fernsehen im nächsten Jahr also gleich vier Serien des Franchises geben.
     
  • Burn NoticeGute Nachricht auch für Vox: USA Network hat der Spion-Serie "Burn Notice", die auch hierzulande gute Quoten holt, gleich zwei weitere Staffeln spendiert. Obwohl die vierte Staffel erst Anfang Juni startet, wurde jetzt bereits grünes Licht für die Staffeln 5 und 6 gegeben. Ein Ende für die Geschichten um Michael Westen ist also bis auf weiteres nicht abzusehen.
     
  • Flash ForwardDoch noch Hoffnung für "Flash Forward"? Obwohl die Quoten der Serie in einem stetigen Sinkflug sind und ein Tiefstwert nach dem anderen aufgestellt wird, berichtet "E! Online" unter Berufung auf Disney-Kreise, dass eine zweite Staffel durchaus im Bereich des möglichen liegt. Zu verdanken wäre eine Verlängerung dann vor allem den guten Auslandsverkäufen und den dadurch sprudelnden Lizenzeinnahmen. Ob das schwerer wiegt als die unaufhaltsame Quotentalfahrt, wird sich aber wohl erst bei den Upfronts im Mai entscheiden.
     
  • Grafik: DWDL.de; Logo: HBODas ging fix: Nach der Ausstrahlung nur einer Episode hat HBO bereits eine zweite Staffel der neuen Serie "Treme" in Auftrag gegeben. Die Serie spielt im vom Hurricane Katrina verwüsteten New Orleans. 1,4 Millionen Zuschauer hatten die erste Folge gesehen - kein Quotenhit, aber offenbar angesichts des vielen Kritiker-Lobs, den es im Vorfeld gab, genug.
     
  • SyFyNeue Zeiten bei SyFy: Nachdem der Freitagabend jahrelang für eigenproduzierte Serien wie "Eureka" oder "Stargate Universe" reserviert war, heißt es ab Oktober umdenken. Dann zeigt SyFy freitags mit "WWE Friday Night Smack Down" immer Wrestling. Bislang lief das Format bei MyNetwork TV und erreichte dort sehr gute Quoten. Die Serien werden stattdessen auf den Dienstagabend verschoben.
     
  • Desperate HousewivesNeues im Justizfall "Desperate Housewives". Rückblick: Weil Produzent Marc Cherry die - inzwischen aus der Serie geschriebene - Schauspielerin Nicollette Sheridan geschlagen haben soll, hat diese eine 20-Millionen-Dollar-Klage angestrengt. Sheridans Ex-Kolleginen Eva Longoria, Teri Hatcher, Marcia Cross und Felicity Huffmann stellten sich nun in einem gemeinsamen Statement hinter Cherry. Er und die ganze Crew würden einen wunderbaren Job machen, das Set sei keinesfalls eine feindliche Umgebung.

...und das hat sich an der US-Quotenfront getan:

  • GleeSensationelles Comeback für die Musical-Comedy "Glee": Mit dem gewohnt starken "American Idol" als Vorprogramm erreichte die Serie über dreizehneinhalb Millionen Zuschauer - im Vergleich zu den Ausstrahlungen vor der Winterpause ein Zuwachs um fast zwei Drittel. Auch in der werberelevanten Zielgruppe ging es massiv nach oben, der Marktanteil belief sich auf 15 Prozent. Auch wenn "Glee" diese Werte natürlich nur dank der "Idol"-Unterstützung erzielen konnte: Dass eine Musical-Comedy einer der erfolgreichsten Neustarts der Saison sein würde, hätte man im Vorfeld wohl auch nicht zu träumen gewagt.
     
  • Melrose PlaceEin Erfolg war die Neuauflage von "Melrose Place" für The CW nie, zum Abschied sah es aber nun wirklich katastrophal aus: Nur 1,1 Millionen Zuschauer interessierten sich für das Finale der ersten Staffel, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei nur 1 Prozent. Auch wenn es mit "American Idol" starke Konkurrenz gab: Das ist für The CW viel zu wenig. Eine Verlängerung scheint da eigentlich ausgeschlossen. Auch "90210" tat sich zuvor allerdings schwer. Nur rund eineinhalb Millionen Zuschauer sahen zu, mehr als 2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren auch hier nicht drin.
     
  • Dr. HouseIn Deutschland hat "Dr. House" aus Quotensicht schon länger seinen Zenit überschritten und auch in den USA sinken die Quoten. In der vergangenen Woche erreichte die Serie mit 10,54 Millionen Zuschauern ein neues Allzeit-Tief. Schon während der fünften Staffel im vergangenen Jahr hatte "House" deutlich Federn lassen müssen. Noch gehört die Serie aber dennoch zu den erfolgreichsten FOX-Formaten.
     
  • Foto: Sat.1Und dann hieß es noch Abschied nehmen von einer Serie: Am Mittwoch zeigte ABC die letzte Folge von "Ugly Betty". Zum Serien-Finale stiegen die Zuschauerzahlen noch einmal deutlich an - und dennoch: 5,65 Millionen Zuschauer und 5 Prozent Marktanteil wären auf Dauer ebenfalls zu wenig für ein Überleben der Serie gewesen.