Von Partys und Körperflüssigkeiten

Sonntag war ein bemerkenswerter Tag. Einer, an den man sich noch in 100 Jahren "Big Brother"-Geschichte erinnern wird. Und das nicht nur, weil an diesem schönen Abend des 21. März gleich zwei meiner zuvor getroffenen Prophezeiungen zu medialer Wirklichkeit heranwuchsen. Live. Und (zumindest teilweise) in Farbe.

Für die wenigen zwei-, dreitausend Menschen die diesen magischen Zeitpunkt deutscher Fernsehunterhaltung mal wieder mit zugefallenem zweiten Auge in der ersten Reihe verbracht haben, an dieser Stelle vielleicht eine kurze Auffrischung der aktuellen Geschehnisse:

Die Bewohner des kitschigen "WackeldackelSonntagskuchenLangeweile"-Bereichs konnten sich nach ausdauernden Match die Wohn- und Schlafresidenzen der zukünftigen Ex-"Big Brother"-Bonzen unter die Spülmittel-gepeinigten Nägel reißen. Und wo eine mäßig motivierte Kader eben noch auf möglichst dekadente Weise an ihrem Champagner herumnuckelte, durfte sie sich demselben Glas kurze Zeit später nur noch putzenderweise nähern. DAS ist Gerechtigkeit, meine Damen und Herren, DAS ist der späte aber verdiente Sieg des Proletariats!

Ach, apropos "herumnuckeln"...

Lady Botoxinas Champagnerglas war an jenem Tag nicht das einzige leere Gefäß, an dem im Laufe des Abends Mund angelegt wurde. Getrieben von diversen unheilvoll gemixten Alkoholika, überschwänglicher Freude über den frisch erworbenen Luxus und nicht zuletzt der Gewißheit, die Augen der ganzen Fernsehnation zwischen ihren Schenkeln zu fühlen wurde der drohenden Hormonfusion der Bewohner endlich Einhalt geboten.
Naja, zumindest einem von ihnen.

Die Ehre des ersten offiziellen "Kameraschusses" gebührte nämlich ausschließlich meinem persönlichen Favoriten Jerry - und da eine Soloshow in diesem Bereich höchstens aus akrobatischer und anatomischer Sicht beeindruckend gewesen wäre gehören zu dieser Geschichte natürlich zwei! Den sicherlich besonders begehrten Part seiner Partnerin konnte sich die erst seit zwei Tagen vogelfreie Mitbewohnerin Jeannine sichern.

Bleibt nur noch die Frage: Was ist beeindruckender? Das die gute Frau es an jenem Abend tatsächlich schafft, innerhalb nur einer Tageszusammenfassung sowohl nackt im Whirlpool, nackt im Haus und nackt mit dem nackten Jerry in seinem Bett als auch nackt mit der nackten Franzi in der Badewanne zu landen? Oder das besagte Franziska ihr bei oben erwähntem Happening erst mit debilem Grinsen im Gesicht bei der post-oralen Mundspülung zusieht und sie anschließend auch noch ohne erkennbaren Grund zum Zungenclinch herausfordert?

Möglicherweise sind beide aber auch einfach fleißige "Bravo"-Abonnenten und haben sich schon vor Dekaden darüber informiert das Spermien in Badewasser nur eine geringe Überlebenschance besitzen. Dr. Sommer sei dank! Noch einen weiteren Bewohner mit diesen Genen würden wir wohl nicht mehr verkraften...