medienwoche@IFAWie sieht sie aus, die Zukunft des Fernsehens? Hochauflösend und dreidimensional sagen die einen, andere sehen das Internet auf der Überholspur und prognostizieren bereits das Ende des klassischen Fernsehabends. Im Rahmen der Medienwoche@IFA wird über genau diese Themen diskutiert werden - DWDL.de stellt einige Höhepunkte der beiden Veranstaltungstage vor.

Vor allem der Pay-TV-Sender Sky sieht sich gerne als Innovationsmotor. Und in der Tat: Mit neuen HD-Sendern, einer Applikation für Apples iPad und Gedankenspielen über eine mögliche Ausstrahlung der Fußball-Bundesliga in 3D will man verlorenen Boden wieder gutmachen. Im Rahmen der Veranstaltung "Neues Fernsehen" (6. September, 14 Uhr) wird Sky-Chef Brian Sullivan am ersten Kongresstag über sein multimediales Senderkonzept sprechen.

Dreidimensionale Ausstrahlungen gehören mit Sicherheit auch zu Sullivans Zukunftsvision - kein Wunder, denn nach dem Erfolg von 3D-Filmproduktionen im Kino startet auch das Fernsehen in die dritte Dimension. Die fortschreitende Digitalisierung des Kinos und Fernsehens verspricht, dem dreidimensionalen Erlebnis endlich Kontinuität zu verleihen. Fraglich ist nur, ob das Publikum auch tatsächlich Lust verspürt auf dreidimensionale Fernsehabende.

Einen 3D-Vorgeschmack bieten Plattformbetreiber, Produzenten und Gamesentwickler am 6. September ab 16:30 Uhr auf der Medienwoche@IFA. Es zeigt sich also, dass Inhalte heutztage nicht mehr alles sind, denn immer häufiger stehen die Geräte im Vordergrund. Neue Geräte ermöglichen andere Nutzungsformen, innovative Inhalte und Formate und bieten neue Chancen und Möglichkeiten zur Finanzierung von Medien. "Tagesspiegel"-Journalist Joachim Huber stellt in seiner Podiumsdiskussion am ersten ersten Kongresstag (16 Uhr) daher die spannende Frage: "Content is King - Technology is Queen? Was treibt die Medienentwicklung?".

Logo: GoogleAntworten sollen unter anderem Katharina Berends, Geschäftsführerin von NBC Universal Global Networks, und Christoph Bellmer, Head of New TV bei ProSiebenSat.1, geben. Darüber hinaus diskutieren im Panel "Zeit Online"-Chefredakteur Wolfgang Blau, Ufa-Geschäftsführerin Dr. Susanne Stürmer und Dr. Jürgen Galler, Director Product Management bei Google Switzerland. Dass ein Google-Vertreter in der Runde sitzt, ist sicher kein Zufall, denn im Herbst startet der Internetgigant mit Google TV in den USA ein eigenes Angebot, das Fernsehen und Internet verknüpft.

Dazu passt auch die Podiumsdiskussion am Tag darauf: "Fernsehen und Internet - welche Geschäftsmodelle setzen sich durch?" fragt die freie Journalistin Susanne Beckmann (7. September, 11 Uhr). André Prahl, Bereichsleiter Programmverbreitung Cologne Broadcasting Center von der Mediengruppe RTL Deutschland, wird unter anderem mit dem ARD-DVB-Koordinator Michael Albrecht über Interaktivität, Qualität und die Finanzierung neuer Marktmodelle debattieren.

Und auch im Panel "Terrestrisches Fernsehen - ein Auslaufmodell?" (6. September, 14 Uhr) steht die Zukunft des Fernsehens im Mittelpunkt. Eine prominent besetzte Runde wird über das mögliche Aus des traditionellen Übertragungsweges und die Entwicklungschancen der Terrestrik als moderne TV-Infrastruktur diskutieren. Unter den Podiumsteilnehmern befinden sich Kabel Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein, NDR-Intendant Lutz Marmor und Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder. Bedeutet dies das Aus für den traditionellen Fernseh-Übertragungsweg in Deutschland? Welche Entwicklungschancen hat die Terrestrik als moderne TV-Infrastruktur? Wie auch immer: Die Zukunft verspricht, spannend zu werden.