Elefantenrunde: Gibt es ein Rezept gegen Schleichwerbung?
Die laut WDR-Intendant Fritz Pleitgen „hochpeinliche Angelegenheit“, gemeint sind die Fälle von Schleichwerbung in der ARD in den vergangenen Wochen, bot sich als idealer Anlass über Werbung, Sponsorings und Productplacement bei den Öffentlich-Rechtlichen zu diskutieren.
Mit dem deutlichen Versprechen, dass sich so etwas in den nächsten Jahren in der ARD und insbesondere bei der Produktionsfirma Bavaria nicht wiederholen werde, machte sich Pleitgen bei den Vertretern des Privatfernsehens, Dr. Kofler (Premiere), Gerhardt Zeiler (RTL) sowie Hurbertus Meyer-Burckhardt (ProSiebenSat.1 Media AG) wenig glaubwürdig. "Wenn Sie das über Jahre hinweg nicht bemerkt haben, wie wollen Sie das in Zukunft bemerken", fragt Dr. Georg Kofler. Schon seit Jahren stoße das öffentlich-rechtliche Fernsehen immer wieder in den kommerziellen Markt vor.
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Hubertus Meyer-Burckhardt schlägt zur Gegenfinanzierung jedoch vor: Die zur Zeit 15 Landesmedienanstalten auf vier zu verringern; diesen dann mehr Kompetenzen und ein schärferes Profil zu verschaffen und die rund 70 Mio. Euro, die man dadurch an Rundfunkgebühren einspare, den Öffentlich-Rechtlichen zuzuführen. Dagegen wirkt Prof. Schächters einziges Gegenargument, dass Werbung zum Fernsehen dazugehöre, eher schwach.
Kofler betonte, dass es sinnvoll sei für die Öffentlich-Rechtlichen unabhängige Kontrollinstanzen, im Stile des Cooporate Government einzurichten. Zur Zeit ist laut Kofler eine unabhängige Kontrolle von ARD und ZDF nicht möglich, da die derzeitigen Kontrolleure zugleich die größten Lobbyisten der Öffentlich-Rechtlichen seien.