Juni (2): NeunLive im Plus - Printduell bei BILD
Der Abzock-Sender NeunLive überraschte die Öffentlichkeit und verkündete, im Mai 2002 zum ersten Mal schwarze Zahlen geschrieben zu haben. Christine zu Salm sah sich bestätigt. Gleichzeitig wurde die Rückkehr des „Denver-Clan“ angekündigt. NeunLive holte die US-Serie in die PrimeTime.Talk-Urgestein Erich Böhme kündigte an, nach der Bundestagswahl seine n-tv-Sendung abzugeben, vorher jedoch noch einige Sonderausgaben von „Talk im Turm“ bei SAT.1 zu moderieren.
Das Jugendmagazin der „Süddeutschen Zeitung“, „jetzt!“ schien vorerst gerettet, Harald Schmidts „Französisch“-Sendung lief bei arte, Herbert Kloiber bot auf einmal für die Übertragungsrechte der Fußballbundesliga und Wimbledon ist erstmals seit Jahren wieder live im Ersten zu sehen. Die BILD-Zeitung kündigt ein Print-Duell zwischen Herausforderer Stoiber und Kanzler Schröder an und kommt damit einem Fernsehduell zuvor. Das ZDF verabschiedet sich im Juni von der Idee einer DailySoap.
Eine überraschende Erfolgsmeldung kommt unterdessen aus NRW: Der nordrhein-westfälische Regionalsender tv.nrw steht besser da als gedacht. Noch wenige Wochen vorher wurde über ein mögliches Aus spekuliert.
Nicht zu vergessen das leidigste Thema dieser Wochen: Das wankende Kirch-Imperium und die Zukunft von Premiere. Mitte Juni sah sich der PayTV-Sender durch einen Überbrückungskredit schon einmal vorrübergehend gerettet. Die Angst vor dem Kosten-Kollaps scheint auch SAT.1 zu packen: Der chronisch Verlust-machende Sender will laut Martin Hoffmann in Zukunft „kostenbewusster programmieren“.
Was geschah noch im Juni 2002? „Jackass“ musste auf einen späteren Sendeplatz verschoben werden, Harald Schmidt attackiert Johannes B. Kerner aufgrund dessen Live-Sendung aus Erfurt am Tag des Amoklaufs.