Der große DWDL-Bericht zur Sendung
Samstag 21.15 Uhr, das gleiche Spiel wie fast jede Woche: Eine mehr oder weniger gute Anmoderation von Michelle Hunziker und Carsten Spengemann, die Vorstellung der Jury und ein paar Scherze leiteten die Sendung ein. Auf Nachfrage erklärte Bohlen nochmal, wie er sich die Entscheidung von letzter Woche erklärt. Im Wesentlichen das, was DWDL auch schon berichtete: Die jüngeren Kandidaten haben eine energischere Fangemeinde, die auch mehrfach für ihre Favoriten anrufen. Die nächsten Minuten waren ebenso „spannend“: Die Begrüßung der Kandidaten, ein braves Geburtstagsständchen für Dieter und ein Einspieler über die Vorbereitung der vier verbleibenen Finalisten erhöhten unfreiwillig die Spannung auf den eigentlichen Wettbewerb.Den startete Daniel mit seiner ersten Performance: Der durchgedrehte Bayer begann mit dem ABBA-Hit „Dancing Queen“. Sein Outfit war erwartungsgemäß schrill, seine Stimme erwartungsgemäß „ungewöhnlich“. Nicht überzeugen konnte jedoch seine Bühnenpräsenz. Man bekam den Eindruck, er verschwende alle Energie um die richtigen Töne zu treffen. Immer wieder Sprüche a la "Und jetzt alle....", wie es sonst nur Alleinunterhalter am Starnberger See machen. Dieser Aufforderungen folgten jedoch nicht viele: Nach dem Auftritt hagelte es deutliche Buh-Rufe. Letzteren schloss sich auch die Jury an und konnte diesmal kein Lob verteilen. Dieter Bohlen drückte sich um ein ernsthaftes Urteil.
Den Auftritt Nr.2 legte an diesem Abend Vanessa hin: Sie interpretierte den Titel „Sunny“. Dabei kann man schwer sagen, ob der Song nicht mehr hergab oder ob Vanessa zu wenig aus ihm machte, jedenfalls wirkte sie während des Auftritts sehr verloren auf der großen Bühne. Die Bühnenpräsenz war alles andere als „Superstar“-like, während stimmlich weder Positives noch Negatives festzustellen war. Es war durchschnittlich. Und dies reicht in diesem harten Wettbewerb nicht. Unsicher war z.B. auch Thomas Stein: Er wollte sich erst nach dem zweiten Auftritt zu Vanessa äussern.
Mit dem Song "Maniac", bekant aus dem Film „Flashdance“, buhlte Alexander danach in Runde 1 um die Gunst der Zuschauer und ging dabei auf der Bühne auch richtig ab: So intensiv bewegte sich heute nicht einmal Daniel Küblböck. Auf seine Stimme konnte sich Alexander auch wieder verlassen und so wagte er selbst wilde Sprünge von der Bühne. Das Publikum honorierte den Auftritt mit deutlich anhaltendem Applaus. In der Jury fand Alexander ebenfalls Bestätigung für seinen starken Auftritt. "Gewohnt gut" könnte man sagen.
Juliette war an diesem Abend die Letzte im Bunde und trat in Runde 1 mit dem Klassiker „What a feeling“ an. Sie überzeugte mit ihrer grazienhaften Art die gesamte Jury. Auch wenn sie im Gegensatz zur „Swing“-Sendung weniger „Schauspiel“ in die Performance einbringen konnte, hat sie, so wie Dieter Bohlen erneut lobend erwähnte, die Töne perfekt getroffen. Bereits nach Durchgang 1 dürfte klar gewesen sein, dass sie heute nicht zittern braucht.
In bester „Wetten, dass..?“ Manier war es bereits 22.20 Uhr als Daniel Küblböck die zweite Runde eröffnete: Er wählte die Disko-Hymne „Nightfever“ und konnte wie schon beim ersten Song nicht überzeugen: Es war die Darstellung eines zweitklassigen Alleinunterhalters. Eine schwache, Daniel-typische Stimme war zu erwarten, doch auch die Darbietung selbst konnte erneut nicht überzeugen. War Daniel vom ersten Durchgang schon so niedergeschlagen? Dementsprechend gab es auch diesmal kein Lob von der Jury. Thomas Bug knallhart: „Ein Superstar muss gottverdammt singen können.“ Applaus von den Zuschauerrängen. Ein hartes Urteil. Daniels freche Reaktion: „Alle die `buh` rufen, sollen mal nach vorne kommen und es besser machen“. Lieber Daniel, lass Dir gesagt sein: Das Publikum, will auch kein Superstar werden.
Wie schon in Runde 1 folgt auch im zweiten Durchgang Vanessa auf Daniel: Sie versucht sich mit „I love to love“ und bietet erneut "nur" eine solide Darstellung. Zumindest stimmlich. Die Bühnendarbietung und der Gesichtsausdruck sprachen eine andere Sprache. Da fehlte die Energie sich zu präsentieren. Versuchte Spiele mit der Kamera, ein Zwinkern oder ein Küsschen wirkten zaghaft und nach so vielen Auftritten reichlich schwach. Entsprechend auch das Urteil der Jury. Thomas Stein brachte es auf den Punkt: „Das war nicht dein Tag“.
„Relight my fire“ sang Alexander und präsentierte sich in Runde 2 ähnlich frisch und locker wie schon im ersten Durchgang. Sein Outfit diesmal ebenfalls fast schon freizügig: Ein nur spärlich zugeknöpftes Hemd hat sicher einige weibliche Teenies überzeugt. Erneut fällt auf: Alexander hat keine besonders markante Stimme, was an sich jedoch kein Nachteil ist. Seine Darbietung sieht nämlich nicht nur professionell aus, sie klingt auch so. Und das Publikum honorierte die Darbietung mit dem vermutlich längsten Applaus des Abends. Die Jury stimmte dem Studiopublikum zu: Eine sehr gute Leistung, die sein Weiterkommen im Wettbewerb endgültig gesichert hat.
Erneut die letzte in der Runde: Juliette interpretierte „It`s raining men“. Im Gegensatz zu „What a feeling“ konnte sie dabei alle Stimmlagen demonstrieren und ihre Stimme besser zur Geltung bringen. Die Bühnenpräsenz, die Thomas Stein bei Vanessa vermisst hatte, fand er hier gleich in mustergültiger Weise.
Nach dem Schnelldurchlauf wurde das „Superstar“-Album „United“ vorgestellt. Die Finalisten (mit Ausnahme von Daniel Lopes) sangen als Kostprobe den Titel „Tonight“ und bei BMG und RTL freut man sich bereits auf die satten Einnahmen, durch diese Platte. Eine Notiz am Rande: Als Gracia ihren Part sang, tobte und jubelte das Publikum. Die Entscheidung von letzter Woche ist alles andere als vergessen.