Herr Rinnert, wo haben Sie denn eigentlich die Fußball-WM geguckt?
(lacht) Manchmal im Stadion, manchmal zu Hause und manchmal auf dem Handy. Im Vergleich zum Stadion gab es am Handy natürlich einen gewissen Erlebnisunterschied, aber das ist auch völlig normal.
Die ganze WM haben Sie aber nicht euphorisiert am Handy verbracht?
Nein. Das ist ja nicht das Ziel. Das muss man ganz klar verstehen: Handy-TV ist ja kein Substitutionsmedium, das das herkömmliche Fernsehen oder konventionelle Übertragunswege ersetzt, sondern ein Add-on. Genau so ist das zu verstehen, und genau so sind auch die Nutzungszusammenhänge, denn ich hab ja wenn ich im Café bin im Normalfall keinen Plasmabildschirm dabei, aber im Zweifel mein Handy.
Ende Mai haben Sie gemeinsam mit Ihrem Vertriebspartner debitel den Dienst Watcha für den Fernsehempfang auf dem Handy gestartet. Können Sie nach den ersten vier Monaten schon eine Zwischenbilanz ziehen?
Wir ziehen täglich Bilanz, wobei wir uns im Moment noch verstärkt auf die weitere Beschreitung dieser Marktöffnung konzentrieren. Bilanz ist so etwas Retrospektives. Wir gucken eigentlich immer nach vorne. Aber wir haben jetzt die ersten Erfahrungen, die ersten Erlebnisberichte. Wir kriegen über unsere Vertriebspartner, es sind derzeit zwei – debitel und mobilcom – permanent Feedback, arbeiten daran und verbessern das Angebot. Der erste Schritt in den Mobile-Broadcast-Markt ist getan. Ein kleiner Schritt, aber er ist getan, und wir wollen noch eine Menge weiterer Schritte dahinter legen.
Welche werden das sein?
Das Entscheidende im Mobile-Broadcast sind ja Frequenzen, ist Bandbreite, die zur Verfügung steht und der gesamte regulative Vorgang dahinter. Es ist abzusehen, dass es weitere Schritte geben wird, und da wird die MFD sich gemeinsam mit Partnern – über die ich jetzt nichts sagen kann, aber da laufen sehr intensive Gespräche – weiter positionieren. Denn der Mobile-Broadcast-Markt ist hochinteressant. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir in fünf Jahren einen großen bundesweit funktionierenden Mobile-Broadcast-Markt haben. MFD wird dabei eine wichige Rolle spielen.