Foto: Mobiles Fernsehen DeutschlandWas genau macht denn eigentlich die MFD. Das Programm kommt von den Sendern, das Marketing von den Mobilfunkprovidern und die Übertragungstechnik von T-Systems.

Wir bezeichnen uns als Mobile-TV-Provider. Das bedeutet, dass wir eine Plattform-Funktion übernehmen und diverse Teilbereiche koordinieren: Content-Sourcing, Content-Aggregation, Verschlüsselung, Entschlüsselung, das Connecting mit Mobilfunkunternehmern, die Anbindung an Mobilfunknetze, damit abgerechnet werden kann, Dienste-Entwicklung, EPG-Entwicklung. Das ist ein erheblicher Aufwand. Wir arbeiten mit zwölf festen und acht freien Mitarbeitern. Da ist der technische Betrieb der MFD-Plattform und die technische Entwicklung. Dann haben wir ein Team im Bereich Content-Entwicklung, das permanent mit den großen und kleinen dieser vielfältigen Landschaft zusammenarbeitet und schaut, was man im Mobile-TV-Bereich machen kann. Das ist extrem zeitaufwändig. Im Lizenzbereich haben wir natürlich auch viel Arbeit, da das ein komplexer Bereich ist. Wenn wir eine Programmänderung vornehmen, müssen wir das den fünfzehn Landesmedienanstalten anzeigen. Nach fünfzehn eigenen Verfahren! Allein darum kümmern sich zwei Personen in Vollzeit.
 
 
Sie sind ja von Hause aus Jurist. Nicht unbedingt ein Beruf mit großer Affinität zu neuen Medientechnologien. Wie kommt man als Anwalt dazu, Pionier des Handy-Fernsehens zu werden?

Das ist eigentlich die Lust an der Unternehmung. Ich habe die umfangreichen Diskussionen über Mobile-TV in meiner Rolle als Anwalt noch verfolgt und irgendwann gedacht: „Was ist eigentlich dafür erforderlich?“ Ich bin dann eben dazu gekommen, dass ich eine Plattform brauche und eine Anbindung. Ich muss Inhalte haben, die muss ich verbreiten können, ich brauche Lizenzen dafür. Dann habe ich irgendwann überlegt: „Das kann man eigentlich mal versuchen.“ Und irgendwie gab es Investoren, die das gut finden und einfach mitmachen. So eins nach dem andern einfach angefangen.

Es gibt ja eine Studie der Goldmedia, die für Handy-TV im Jahr 2010 ein Marktvolumen von 450 Millionen Euro prognostiziert. Halten Sie diese Zahl für realistisch?

Das ist durchaus realistisch. Das ist ein Riesenmarkt, der da entsteht und wir sind jetzt in der ersten Säuglingsphase. Das wird spannend. In den nächsten fünf Jahren wird es spannend. Man muss bei dieser Summe auch überlegen, welche Kosten dem gegenüber stehen. Mal abwarten. Das wird schon.

Herr Rinnert, vielen Dank für das Gespräch.