
Ich möchte da sogar noch weiter gehen: Ich sehe eine Riesenchance in der Digitalisierung der Hörfunkübertragungswege, denn dadurch kann ich Radioangebote und Erlösmodelle überdenken. Da ist Musik drin. Die Frage ist: Wie wird sich die Hörfunkwirtschaft darauf einstellen? Die Digitalisierung bietet Radioveranstaltern eine Riesenchance, denn momentan lebt die Radiowirtschaft davon, dass sie Geld für die Zuhörer verdient, um das Programm bezahlen zu können – Tausenderkontaktpreis rauf und runter. Die Radiolandschaft hat noch gar nicht erkannt, dass man auch vom Radiozuhörer Geld verdienen kann. Ich glaube, wenn das mal losgeht, wird man in der Digitalisierung nicht nur eine Drohung sehen sondern auch eine Chance. Wenn ich in der digitalen Welt das Analoge aber nur abbilden will, dann lass ich's doch und bleibe analog. Aber es liegen im Digitalen ja viele Chancen, und die muss man erhöhen. Bei Mobile-Broadcast als Bestandteil der Digitalisierung habe ich natürlich genau die Chancen und genau die Möglichkeiten. Und das sogar noch mit einem integrierten Telefon in der Hand.
Die neuen technischen Möglichkeiten zur Interaktion bieten ja auch sicherlich völlig neue Möglichkeiten für die Werbewirtschaft. Gehört hier die Entwicklung neuer Modelle auch zum Betätigungsfeld der MFD?
Da wäre mit Sicherheit noch mehr möglich. Wir wollen gerne mit der Werbeindustrie zusammenarbeiten. Wir führen bereits die ersten Gespräche, aber wir haben da im Moment kaum Ressourcen. Das müssen wir stärker machen. Ich glaube die Werbeindustrie hat die Möglichkeit bei so einer neuen Medienentwicklung von Anfang an dabei zu sein und eben auf diese konkrete Nutzungssituation Werbebotschaften senden und dabei auch gleich die Rückkanalfunktion zu nutzen. Zum Beispiel nehme ich eine Werbeikone, die sagt: „Hallo! Drück da mal drauf.“ und sofort habe ich einen Kontakt zum Kunden – und das geht beim Fernsehen zu Hause nicht. Da kann man schon einiges draus machen. Denn ich weiß ja sehr schnell, wenn der Kunde einmal reagiert hat, dann habe ich sofort auch seine Handynummer.
Ihr Handy-Fernsehen ist ja von Seiten der Medienregulierer noch als Pilotprojekt deklariert. Die derzeitigen Lizenzen sind noch Testlizenzen. Wie geht es denn weiter, wenn die auslaufen?
Dass es sich zunächst um Testlizenzen handelt, ist in den Landesmediengesetzen angelegt. Sobald man einen Verlängerungsantrag stellt, prüfen die Medienanstalten. Wir könnten die Anträge auch jetzt schon stellen. Bei uns laufen die Lizenzen ja zwischen vier und acht Jahren, also sind wir da ganz entspannt. Wir haben uns das notiert im Kalender. Wir haben aber ganz klare Signale von den Medienanstalten, dass man an einer fairen Behandlung von Verlängerungsanträgen interessiert ist.
Dass es sich zunächst um Testlizenzen handelt, ist in den Landesmediengesetzen angelegt. Sobald man einen Verlängerungsantrag stellt, prüfen die Medienanstalten. Wir könnten die Anträge auch jetzt schon stellen. Bei uns laufen die Lizenzen ja zwischen vier und acht Jahren, also sind wir da ganz entspannt. Wir haben uns das notiert im Kalender. Wir haben aber ganz klare Signale von den Medienanstalten, dass man an einer fairen Behandlung von Verlängerungsanträgen interessiert ist.
Sie kümmern sich ja nicht nur um die technische Aufbereitung, sondern sind auch als Programmveranstalter tätig – zum Beipspiel im Falle des Kanals der ProSiebenSat.1 Media AG , die lediglich als Programmlieferanten deklariert ist.
Wir sind im Fall von zwei Kanälen Programmveranstalter: Entertainment und MTV. Zukünftig wollen wir auch Fensterprogramme umsetzen, in denen wir neue Ideen ausprobieren und spezifische Mobile-Ideen testen werden. Da spielt es natürlich schon eine Rolle, wer dafür die rundfunkrechtliche Verantwortung trägt.
Die Medienregulierung ist in Deutschland föderal organisiert. Jedes Bundesland hat seine eigenen Mediengesetze und hat eine eigene Regulierungsbehörde. Macht Ihnen dass als Innovator in einem völlig neuen Segment, das auch von überregionaler Vernetzung lebt, nicht das Leben schwer?
In einer idealen Welt würde man sich manchmal vielleicht ein einfacheres Verfahren wünschen mit einer geringeren Anzahl von Ansprechpartnern. Aber wir müssen mit der Welt leben, die wir haben. Wir können es nicht ändern und nehmen es so wie es kommt und versuchen, das Beste draus zu machen. Wir haben ein Interesse an einer schnellen Marktentwicklung unter Beteiligung vieler und kräftiger Partner und da müssen wir einfach mit der derzeitigen Struktur leben. Die derzeitige Struktur und politische Prozesse zu ändern ist nicht Aufgabe von MFD.
Wir sind im Fall von zwei Kanälen Programmveranstalter: Entertainment und MTV. Zukünftig wollen wir auch Fensterprogramme umsetzen, in denen wir neue Ideen ausprobieren und spezifische Mobile-Ideen testen werden. Da spielt es natürlich schon eine Rolle, wer dafür die rundfunkrechtliche Verantwortung trägt.
Die Medienregulierung ist in Deutschland föderal organisiert. Jedes Bundesland hat seine eigenen Mediengesetze und hat eine eigene Regulierungsbehörde. Macht Ihnen dass als Innovator in einem völlig neuen Segment, das auch von überregionaler Vernetzung lebt, nicht das Leben schwer?
In einer idealen Welt würde man sich manchmal vielleicht ein einfacheres Verfahren wünschen mit einer geringeren Anzahl von Ansprechpartnern. Aber wir müssen mit der Welt leben, die wir haben. Wir können es nicht ändern und nehmen es so wie es kommt und versuchen, das Beste draus zu machen. Wir haben ein Interesse an einer schnellen Marktentwicklung unter Beteiligung vieler und kräftiger Partner und da müssen wir einfach mit der derzeitigen Struktur leben. Die derzeitige Struktur und politische Prozesse zu ändern ist nicht Aufgabe von MFD.