Grafik: NBC/DWDL.deSein Kollege Capus erklärt in der "New York Times" das neue sparsame Nachrichtenverständnis der Sendergruppe. Während bislang jede Sendung eigene Reporter zu aktuellen Schauplätzen geschickt hat, könne man dabei künftig sparen und auf den ein oder anderen Reporter vor Ort verzichten. Statt 30 vielleicht noch 25, so Capus. Der Zuschauer werde davon nichts merken.

Dem widerspricht Bill Kovach, Vorsitzender des Komitee der besorgten Journalisten (Committee of Concerned Journalists). Er hält die Einsparungen im Bereich der Nachrichten für "beunruhigend". Kovach: "Wenn eine führende Nachrichtenkraft wie NBC die Zahl - und es klingt nach einer beträchtlichen Zahl - der Menschen reduziert, die rausfahren und recherchieren um den täglichen Nachrichtenfluss zu sichern, dann verknappt das in gewisser Weise unser Wissen über die Welt."



Die ehemalige Nr.1 kämpft derzeit also an allen Seiten. Erfolge mit einigen Formaten in der jetzigen Saison sind relativ - verglichen mit den Werten als Marktführer sind sie weiterhin deutlich darunter. Und die Meßlatte einer Marke wie NBC kann nicht die des vierten Platzes sein. Ob mit den Einsparungen in der Primetime und den Nachrichtenformaten die Zuschauerzahl gesteigert werden kann, bleibt fraglich. Mit Realityformaten schafft man jedenfalls keinen neuen Fernsehkult wie mit "Friends", "Frasier", "Seinfeld", "Will and Grace" oder "The West Wing". Alle Formate aus den besten Jahren von NBC sind eingestellt oder ausgelaufen. Nachfolger gesucht - dringend.