Unsere Oscar-Expertin Miriam Pielhau ist angekommen in Los Angeles. Sie erzählt von Ihrer Reise, einer Begegnung über den Wolken und der Ankunft in Hollywood
(Los Angeles, Freitag 23. Februar) Allein das Packen hat 2 1/2 Stunden gedauert. Für mich eine halbe Ewigkeit. Normalerweise schaffe ich das Befüllen meines 210 Liter-Koffers in 17 Minuten. Aber man respektive frau will ja für alles gerüstet sein. Für alle Wetterlagen und für alle Veranstaltungs-Eventualtitäten. Im Prinzip: Für jeden denkbaren Notfall, der ohnehin nie eintritt und wenn doch – sowieso zu spät. Endlich zippt der Reißverschluss dem Finale zu.
Im Flugzeug lehne ich mich zurück, lasse die Gedanken als auch die Maschine fliegen und stelle mich mental auf die Medienmetropole Amerikas ein. Wegdämmernd höre ich anhaltendes Gemurmel, dass mich aus dem erlösenden Schlaf zurückruft: Nina will ins WC. Leise. Jemand anders findet das spektakulär. Lautstark.
Aber auch nur, weil Nina mit Nachnamen Hagen heißt. "Sie sind doch so was wie berühmt" ruft jemand. Sie lächelt. Ich gähne. Beide seufzen kurz. Gute Nacht! In L.A. gelandet, ist alles, wie man es sich gefälligst erwartet. Wetter schön, Temperatur angenehm, Sicherheitskontrollen unangenehm. Wie immer eben.
Mein Hotel ist nett. Wobei das das Schlimmste ist, was man laut Online-Testberichten über ein Hotel sagen kann. 3 Stunden, um mich zurecht zu machen, für die Pre-Nacht der Pre-Nächte. "Pre", weil eben "nur" vor den Oscars.