Foto: PhotocaseDie Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) sieht im Konzept zum DAB-Ausbau der öffentlich-rechtlichen Sender nur wenig Aussicht auf Erfolg und verweigert daher vorerst die Bewilligung der von ARD und Deutschlandfunk beantragten 42 Millionen Euro. Zur Beurteilung der Erfolgsaussichten der öffentlich-rechtlichen DAB-Aktivitäten hat die KEF zwölf Kriterien erarbeitet, die sie jedoch "im Wesentlichen nicht erfüllt" sieht.

Dies betrifft unter anderem die fehlende Abstimmung mit den privaten Anbietern, die sich gegen das aktuelle DAB-Projekt entschieden haben. Darüber hinaus fehlen der Kommission konkrete Aussagen zu künftigen Programmangeboten, realisierbaren Zusatzdiensten und klare Prognosen für eine Abschaltung des analogen UKW-Signals.
 

 

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Für die laufende Gebührenperiode, die noch bis zum Jahr 2012 andauert, ist seitens der KEF ein Projektbudget von 30 Millionen Euro für die ARD und von 12 Millionen Euro für den Deutschlandfunk vorgesehen. "Diese Mittel können genutzt werden, wenn die Kommission den Finanzbedarf für neu zu beantragende Entwicklungsprojekte zum Digitalen Hörfunk anerkennt", teilt das Gremium mit.

Damit liegt die flächendeckende Einführung des digitalem Radios vorerst wieder auf Eis. Bereits Mitte Juni haben sich die privaten Radioanbieter, die im VPRT organisiert sind, gegen Investitionen in das DABplus-Projekt ausgesprochen. Einer der Gründe ist die Wirtschaftskrise. Zudem sehe man derzeit noch kein tragfähiges Geschäftsmodell für das Digital-Radio, so dass aufwändige Investitionen zu riskant seien.