An privaten Wohnsitzen mangelt es ihm nicht, aber vor der Kamera fehlt ihm eine Heimat: Thomas Gottschalk braucht eine neue Fernsehbühne. Der Mann, der vor einem Jahr noch als unersetzbar galt und dann in fünf Monaten "Gottschalk Live" von denen, die ihn vorher erhöhten, wieder zum manchmal irrenden Mensch gemacht wurde, braucht eine neue Aufgabe. Manche sagen, dass ein Lebensstil wie der seiner Familie eben durchaus auch viel Geld verschlinge. Andere hingegen sorgen sich um das Erbe des langjährigen "Wetten, dass..?"-Moderators: Mit einem gescheiterten Experiment wie "Gottschalk live" kann sich der ohnehin erst 62-Jährige doch nicht vom Fernseh-Bildschirm verabschieden.

Nach dem Abenteuer hält sich jedoch die Lust Gottschalks auf eine weitere Zusammenarbeit mit der ARD offenbar in Grenzen, auch wenn man sich dort um seine Gunst bemüht. Das ZDF wiederum hat kein Interesse mehr an ihm. Doch eine Lösung ist nah: Nach DWDL.de-Informationen haben sich Thomas Gottschalk und RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt getroffen, um über eine künftige Zusammenarbeit zu sprechen. Es wäre der Personal-Coup des Jahres, wenn Gottschalk tatsächlich seine früher oft geäußerten Bedenken über RTL und manche Unterhaltungsshow überwinden sollte und zu den Kölnern wechselt.

Schäferkordt und Gottschalk kennen sich - und haben darüber hinaus eine gemeinsame Bekannte: Ute Biernat, Geschäftsführerin von Grundy Light Entertainment. Sie produzierte "Gottschalk Live" und ist gleichzeitig für RTL-Shows wie "Deutschland sucht den Superstar" und "Das Supertalent" verantwortlich. Gerade bei der letztgenannten Show macht RTL seit Wochen ein Geheimnis aus der neuen Jury-Besetzung. Umso spektakulärer das Angebot von RTL: Bei den Gesprächen ging es nach DWDL.de-Informationen auch ganz konkret um eine Teilnahme Thomas Gottschalks bei "Das Supertalent". Gottschalk an der Seite von Dieter Bohlen?

Vor zwei Jahren noch lieferte man sich vor direkten TV-Duellen verbale Auseinandersetzungen. Doch auch wenn Thomas Gottschalk schon oft genug scharf geschossen hat gegen RTL und insbesondere Dieter Bohlens Castingshows, so würde ihm "Das Supertalent" genau das bieten, was er jetzt braucht: Keine weiteren Experimente mit neuen Formatideen sondern verlässlich ein großes Millionenpublikum. Denn zu viele Irrwege kann sich auch ein Thomas Gottschalk mit Blick auf den Marktwert nicht leisten. Er wäre auf Anhieb zurück im großen Show-Olymp, wenn auch in bis zuletzt unvorstellbarer Rolle. Und klar ist auch: Das wäre nur der Anfang einer Zusammenarbeit mit RTL. Es ist zu erwarten, dass auch eigene Formate für Gottschalk in den kommenden Monaten entwickelt werden.