Es war die letzte Kategorie am Dienstagabend beim Deutschen Comedypreis - und sie ließ noch einmal aufhorchen: Während das Dschungelcamp bislang erstaunlicherweise der Jury des Comedypreises noch kein einziges Mal als auszeichnungswürdig erschienen war, ging ausgerechnet im ersten Jahr ohne Dirk Bach der Comedypreis für die beste Moderation an Sonja Zieltow und Daniel Hartwich. Doch die beiden waren nicht anwesend, sondern meldeten sich lediglich mit einer Videobotschaft zu Wort.

Darin erklärten sie, weshalb sie schon die Nominierung ein Jahr nach Dirk Bachs Tod unglücklich fanden. Sonja Zietlow sagte, sie hätte in jedem Jahr einen Preis gerne entgegengenommen, nicht jedoch diesmal. Daniel Hartwich fasste die Haltung mit den Worten, für Sonja und Dirk käme die Auszeichnung ein Jahr zu spät, für Sonja und ihn ein Jahr zu früh, zusammen. Der Preis blieb unangerührt auf der Bühne stehen, auch kein Vertreter nahm ihn entgegen. Die Worte "Ich nehme diesen Preis nicht an!" in Reich-Ranicki-Tradition fielen in der Tat nicht. Doch wie hätte man ihre Botschaft interpretieren sollen?

Nicht als Ablehnung des Preises, beteuern die beiden nun über 18 Stunden nachdem ebendiese Interpretation die Runde gemacht hatte. Es handle sich dabei um eine Missverständnis. Über RTL lassen die beiden nun diese Erklärung verbreiten: "Der Comedypreis für die beste Moderation ist das Ergebnis einer Teamleistung - den können und wollen wir deshalb gar nicht ablehnen. Den Zeitpunkt für die Nominierung finden wir nicht glücklich, aber die Auszeichnung ehrt uns. Wir wollten nur erklären, warum wir kurz nach Dickies erstem Todestag keinen Preis entgegennehmen und feiern können, den wir für die erste Staffel ohne ihn bekommen."

Es ist also ein Preis, den man nicht entgegennehmen will, den man zeitlich unglücklich findet, den man aber trotzdem haben und nicht ablehnen will. Wie schrieb Micky Beisenherz, neben Jens Oliver Haas einer der beiden Dschungelcamp-Autoren, schon am Mittag bei Facebook? "Mir ist ein elegant abgelehnter Preis lieber als ein umständlich angenommener." Vielleicht hätte man auch diesmal auf die Autoren hören sollen.

Mehr zum Thema