Die Verlage versuchen weiterhin, ihre Ansprüche aus dem im vergangenen Jahr verabschiedeten Leistungsschutzrecht juristisch durchzusetzen. Nachdem sich die VG Media, an der zwölf Verlage wie Springer, Burda, Funke, DuMont und Madsack beteiligt sind, zunächst Google vorgenommen hatte, klagt sie nun auch gegen Yahoo und die United-Internet-Tochter 1&1, die unter anderem web.de betreibt. Sie fordert vor der Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamts als erster Instanz die "Zahlung einer angemessenen Vergütung für die Verwertung der Presseleistungsschutzrechte der Verleger".

Wie Google hätten auch diese beiden Unternehmen "kein Interesse an Lizenzverhandlungen gezeigt", nachdem die VG Media sie im Mai zu entsprechenden Verhandlungen aufgefordert habe. Gegen Google haben die Verlage auch eine Kartellbeschwerde eingelegt, zumindest damit müssen die deutlich kleineren Konkurrenten 1&1 und Yahoo nicht rechnen. Beide hätten den Verlagen auch nicht mit einer Auslistung oder Schlechterstellung in den Suchergebnissen gedroht, falls das Leistungsschutzrecht durchgesetzt werde, so die VG Media.

Während sich die Großen der Branche also augenscheinlich weigern, über Zahlungen überhaupt zu verhandeln, führt die VG Media nach eigenen Angaben mit "einigen Betreibern von Suchmaschinen und anderen gewerblichen Anbietern von Diensten, die Inhalte entsprechend aufbereiten" entsprechende Verhandlungen. Namen der Anbieter nannte die VG Media nicht.