Das ZDF gerät wegen seiner Rankingshow "Deutschlands Beste!" aus der vergangenen Woche in Erklärungsnot. Wie Boris Rosenkranz im Zapp-Blog und Stefan Niggemeier in seinem Blog berichten, hatten die groß beworbenen Abstimmungen, zu denen das ZDF seine Zuschauer bzw. die Online-Nutzer sowie die "Hörzu" ihre Leser aufrief nämlich gar keinen Einfluss auf das tatsächliche Ranking in der Show. Genau das hatten sowohl der Sender als auch die "Hörzu", die dafür Anfang Mai immerhin fast vier Seiten freigeräumt hatte, aber suggeriert.

Tatsächlich wurde das Ranking aber von - im Ergebnis ja auch tatsächlich repräsentativeren - Umfragen von Forsa ermittelt - die zu allem Überfluss zudem schon Ende April, also noch vor der "Hörzu"-Umfrage stattgefunden hatten. Als Sender und Zeitschrift also aufriefen, über die Gewinner abzustimmen, standen diese schon längst fest.

Das ZDF rechtfertigt sein Vorgehen nun so: "Bei dem Online-Voting handelte es sich um ein sendungsbegleitendes Angebot mit Gewinnspiel, in das auch die Stimmen der 'Hörzu'-Leser Eingang fanden. Da es sich nicht mit dem Ergebnis der Forsa-Erhebungen zu einem gemeinsamen repräsentativen Ergebnis vereinen ließ, wurde es nicht für das Ranking verwendet." Auch in der Sendung selbst und während der Sendung via Twitter hatte das ZDF aber noch den Eindruck erweckt, die Abstimmung hätte Einfluss auf das Ergebnis gehabt.

Nicht nur seine Zuschauer, sondern auch den Kooperationspartner "Hörzu" hat das ZDF anscheinend getäuscht. Dort zeigt man sich jedenfalls irritiert und betonte gegenüber Boris Rosenkranz, dass man davon ausgehe, dass die Abstimmung so abgelaufen sei, wie in "Hörzu" kommuniziert, was sie aber laut ZDF nicht ist. Nun geht es natürlich nur um eine belanglose Show - doch sollte das ZDF gerade dafür seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen?

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