Die Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis, der am 2. Februar wieder in den Düsseldorfer Rheinterrassen verliehen wird, werden erstmals scheibchenweise bekanntgegeben - den Auftakt machen die Werke und Personen in den fiktionalen Kategorien. Als Beste Serie geht erneut die Vox-Produktion "Club der roten Bänder" ins Rennen, die schon 2016 den Fernsehpreis gewonnen hatte. Die zweite Staffel konkurriert mit der ZDF-Serie "Morgen hör ich auf", in der Bastian Pastewka die Hauptrolle spielt. Spannend: Mit "Tempel" hat es auf Anhieb die erste ZDFneo-Dramaserie unter die Nominierten geschafft. Ken Duken hat sich als Hauptdarsteller zudem eine Nominierung als Bester Schauspieler verdient.

RTL ist derweil zwar nicht im Serien-Bereich nominiert, gehört dafür aber mit "Winnetou - Der Mythos lebt" mit gleich fünf Nominierungen zu den großen Gewinnern im Film-Bereich - und das, obwohl der Mehrteiler noch gar nicht ausgestrahlt wurde. Es gibt somit einige Vorschusslorbeeren für die Produktion von Ratpack, die als Bester Mehrteiler neben den ARD-Filmen "Der Fall Barschel" und "Mitten in Deutschland: NSU" sowie den im ZDF ausgestrahlten Reihen "Familie!" und "Ku'damm 56" auf eine Auszeichnung hoffen kann. Der neue "Old Shatterhand" Wotan Wilke Moehring tritt außerdem als Bester Hauptdarsteller neben Ken Duken, Martin Brambach, Edin Hasanovic und Lars Eidinger an. Weitere "Winnetou"-Nominierungen gibt es in den Kategorien "Beste Kamera", "Beste Musik" und "Beste Ausstattung".

Aber auch "Ku'damm 56" zählt mit insgesamt vier Nominierungen in diesem Jahr zu den großen Favoriten beim Deutschen Fernsehpreis. Als Beste Fernsehfilme des Jahres konkurrieren unterdessen der Cyber-Grooming-Film "Das weiße Kaninchen", das viel diskutierte Gerichtsdrama "Terror - Ihr Urteil", der RTL-Erfolg "Duell der Brüder - Die Geschichte von Adidas und Puma", der Sportwetten-Thriller "Auf kurze Distanz" sowie der ZDF-Film "Familienfest". ProSiebenSat.1 spielt unterdessen im Fiction-Bereich nur eine Nebenrolle - allerdings ist mit Sonja Gerhardt zumindest die Hauptdarstellerin von "Jack the Ripper" als Beste Schauspielerin neben Petra Schmidt-Schaller, Anna Maria Mühe, Katharina Marie Schubert und Jutta Hoffmann nominiert.

"Fernsehen in Bestform"

"Hinter uns liegt ein starkes Fernsehjahr, das von den aktuellen politischen Ereignissen geprägt war. Insbesondere überzeugten aber die fiktionalen Produktionen im Fernsehfilm, der Serie und den Mehrteilern mit großer thematischer Vielfalt, exzellenter Umsetzung und großartigen Einzelleistungen", sagte "TV Spielfilm"-Chefredakteur Lutz Carstens, der erneut als Jury-Vorsitzender fungiert. "Insgesamt spielen Event-Programmierungen eine immer größere Rolle. Dabei funktioniert die Verbindung von Fiktion mit begleitender Vertiefung durch anschließende Informationsprogramme. Im Wettbewerb der Plattformen werden nicht nur die kleinen Sender mutiger, was die gesamte Branche kreativ befeuert. Das Medium Fernsehen zeigte sich 2016 in Bestform und behauptet sich auch in Zeiten der Second-Screens."

Neben Carstens gehören der Fernsehpreis-Jury diesmal Schauspielerin Caroline Peters, Autorin Nicole Rosenbach, Producerin Bettina Josmann, dctp-Geschäftsführer Jakob Krebs, YouTuber Philipp Laude, Produzent Peter Nadermann, Bilderfest-Geschäftsführer Marcus Uhl, der freie Medienjournalist Wilfried Urbe sowie DWDL.de-Chefredakteur Thomas Lückerath an. Wer mit einem Fernsehpreis ausgezeichnet wird, entscheidet die Jury erst am Tag der Preisverleihung - und somit am 2. Februar 2017. Die Nominierungen in Unterhaltung und Information sollen übrigens erst im Januar bekanntgegeben werden.

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