Die größte Überraschung hat sich ProSieben bis ganz zum Schluss aufbewahrt: Stefan Raab arbeitet derzeit an einer neuen Show für den Sender. Das hat ProSieben am Ende der Vorstellung seiner Programm-Highlights auf den Screenforce Days bekanntgegeben, Raab selbst war auch vor Ort und hat einige Details zu dem neuen Format, das auf den Titel "Das Ding des Jahres" hört, verraten. So wird es eine Show für Erfinder und Entwickler, er selbst wird aber nicht moderieren sondern über Brainpool als Produzent tätig sein. "Moderation war nie meine Stärke", sagte Raab. Man wisse schon, wer die Show präsentieren soll - diese Person wisse nur noch nichts davon.

In "Das Ding des Jahres" treten Erfinder und Entwickler in Duellen gegeneinander an, beide Tüftler stellen ihre Entwicklungen vor. Wer sich am Ende durchsetzt, entscheidet dann aber keine Jury, sondern der Endverbraucher. Promis sollen die verschiedenen Dinge testen. Vier bis fünf Duelle soll es pro Sendung geben, pro Show kommen dann aber nur ein bis zwei Dinge ins Finale. Dort treten die Erfinder und Entwickler noch einmal gegeneinander an und das Publikum wählt das Ding des Jahres. Der Sieger erhält Mediavolumen im Wert von 2,5 Millionen Euro von der ProSiebenSat.1-Gruppe.

"Wir suchen das beste Produkt und bieten eine Plattform für den fairsten Wettbewerb, den es gibt: das Zuschauervoting", sagt Raab. "Und wir wollen natürlich Premium-Unterhaltung bieten." ProSieben-Chef Daniel Rosemann ergänzt, Raab habe schon immer ein gutes Gespür für das TV-Publikum und erfolgreiche Unterhaltungsformate gehabt. "Er hat die Pfui-Kelle erfunden, den fahrenden Schreibtisch, das Nippelboard und einen Duschkopf. Ich freue mich sehr, dass er diese Show für ProSieben entwickelt hat und für uns realisiert."

Online kann man sich bereits für eine Teilnahme an der Show bewerben. Voraussetzung ist, dass es bereits Erfindungen sind, die man anfassen, benutzen und präsentieren kann. Ein funktionsfähiger Prototyp reicht aus. Nicht gefragt sind theorethische Geschäftsideen, reine Apps oder Dinge, die es so oder so ähnlich schon gibt. Hier will sich Raab mit seiner Show ganz offensichtlich unterscheiden von "Die Höhle der Löwen", die bei Vox in einem ähnlichen Fahrwasser rund um Unternehmensgründer und Erfinder fischt. 

"Diese Idee reitet mich schon seit fünf oder sechs Jahren. Bislang hatte ich aber nie die Zeit dafür", sagte Raab bei der kurzen Vorstellung des Formats in Köln. Eineinhalb Jahre nachdem er in TV-Rente ging und sich komplett von seiner Arbeit vor der Kamera verabschiedete, hat er nun also offenbar wieder Zeit und kehrt zurück - wenn auch nur hinter den Kulissen. Ausgestrahlt werden soll "Das Ding des Jahres" schließlich ab Januar 2018.