"Sollten alternative Finanzierungen nicht im Verlauf des Jahres 2017 abgeschlossen werden können und die geplante Veräußerung der Geschäftsanteile an der Sport1 GmbH und der Sport1 Media GmbH nicht möglich sein, wäre die Unternehmensfortführung gefährdet." Die Risiken seien erheblich. Wenn man den Geschäftsbericht der Constantin Medien AG liest, dann wird klar: Das Unternehmen steckt angesichts eines im September auslaufenden Darlehens in Höhe von 36 Millionen Euro und einer auslaufenden Schuldverschreibung über 65 Millionen Euro im kommenden Jahr zusätzlich zu den Streitigkeiten zwischen Dieter Hahn und Bernhard Burgener über die Hoheit im Konzern in der Klemme.

Liquidität soll also der Verkauf von Sport1 bringen. Wie die "FAZ" berichtet, deutet derzeit vieles auf einen Verkauf an die Axel Springer SE hin. Unter Berufung auf "Kreise, die mit der Lage vertraut sind" berichtet das Blatt, dass derzeit exklusiv mit Springer verhandelt werde. Die dem Bericht zufolge ebenfalls interessierten Unternehmen Sky und Freenet könnten demnach nur zum Zug kommen, falls es mit Springer keine Einigung gebe. Die Verhandlungen liefen aber "konstruktiv und zügig".

Mit N24 hat Springer bereits bewiesen, dass man zur Übernahme eines Fernsehsenders bereit ist und auf crossmediale Integration setzt. Hatte man N24 mit der "Welt" zusammengelegt, könnte man sich Sport1 beispielsweise als TV-Verlängerung zum Sport-Bereich der "Bild"-Gruppe vorstellen. Sport1 betreibt zudem nicht nur einen Free- und zwei Pay-TV-Sender, sondern auch eine umfangreiche Web-Plattform. Im Kampf um teure Sport-Rechte geriet Sport1 zuletzt allerdings ins Hintertreffen, weil die Preise angesichts von immer mehr finanzkräftigen Bietern deutlich angezogen haben.

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