Keine 24 Stunden nachdem Anschuldigungen der sexuellen Belästigung gegen Kevin Spacey bekannt geworden sind, bestätigt der Streamingdienst Netflix am Montag das Ende von „House of Cards“, wo Spacey nicht nur in einer der Hauptrollen vor der Kamera sondern auch als Executive Producer hinter den Kulissen beteiligt war, nach der kommenden sechsten Staffel.

Die Entscheidung für das Ende der Serie sei jedoch, so betont der Streamingdienst in den USA ausdrücklich, völlig unabhängig von den aktuellen Vorwürfen getroffen worden. US-Branchendienste stützen mit ihren Quellen diese Aussage: Die Entscheidung zum Ende der Serie nach Staffel 6 sei vor Monaten gefallen.

Etwas kurios: Die Dreharbeiten zu den finalen Folgen von „House of Cards“ laufen schon seit Anfang Oktober - und das obwohl Netflix bis heute nicht einmal die Bestellung dieser sechsten Staffel offiziell bestätigt hatte. Das Aus markiert für Netflix den Abschied vom zweifelsohne größten Flaggschiff der frühen Jahre des Streamingdienstes.

Die Beauftragung der Serie war 2011 noch eine höchst ungewöhnliche Entscheidung für einen SVoD-Anbieter, der damals auch von der Zweitverwertung von Film- und Serienrechten gut leben konnte. „House of Cards“ sorgte auch durch den Wechsel eines gefragten Kino- und Theater-Schauspielers wie Kevin Spacey ins Seriengeschäft für Aufsehen.

In einer gemeinsamen Stellungnahme reagierten Netflix und Media Rights Capital darüber hinaus am Montagnachmittag (Ostküstenzeit der USA) auch auf die gegen Spacey erhobenen Vorwürfe. “Media Rights Capital und Netflix sind zutiefst beunruhigt durch die Nachrichten Kevin Spacey betreffend. „In Reaktion auf die Enthüllungen von gestern, sind Verantwortliche beider Unternehmen am Nachmittag in Baltimore eingetroffen, um unseren Cast und die Crew zu treffen, und sicherzustellen, dass sie sich sicher und unterstützt fühlen. Kevin Spacey ist derzeit - wie schon länger geplant - nicht am Set.“

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