All or nothing - mit dieser Devise ging Sky in die Verhandlungen um die Formel 1. Doch nachdem sich RTL vor wenigen Wochen wieder die Übertragungsrechte fürs Free-TV sicherte, schienen die Chancen für einen Verbleib der Motorsport-Königsklasse bei Sky nur noch gering zu sein. Tatsächlich hat Sky-Chef Carsten Schmidt nun in München verkündet, dass Sky die Formel 1 hierzulande künftig nicht mehr übertragen wird - eine weitreichende Entscheidung, immerhin sorgte die Formel 1 in den vergangenen Jahren abseits des Fußballs für die höchsten Sport-Reichweiten bei Sky.

Über die neue Pay-TV-Heimat der Formel 1 wurde zunächst nichts bekannt. Hier wurde zuletzt unter anderem über einen Einstieg von Eurosport oder DAZN spekuliert. Eine erneute Teilung der Rechte mit RTL kam für Sky trotz der gestiegenen Quoten offenbar nicht in Frage. "Wir haben uns nicht dazu überzeugen lassen, einfach so weiterzumachen", sagte Carsten Schmidt zu der Entscheidung. Sky bleibe allerdings weiterhin die Nummer eins im Sport - so ist zumindest die Lesart, die man in Unterföhring mit Verweis auf den Erwerb von Tennis- und Handball-Rechten an den Tag legt. Fakt ist allerdings auch, dass die noch einmal massiv gestiegenen Bundesliga-Kosten zu zahlreichen Zugeständnissen führten.

Dazu gehört etwa der bewusste Verzichte auf die Europa League oder auch die gemeinsam mit DAZN erworbenen Champions-League, die man von der kommenden Saison an aber immerhin erfolgreich aus dem frei-empfangbaren Fernsehen verdrängt hat. Auch bezüglich der künftigen Aufteilung Champions-League-Spiele hat Sky am Donnerstag weitere Fakten geschaffen. Zahlreiche Partien werden künftig bei DAZN laufen, aber bei Sky verweist man darauf, dass keiner mehr Spiele mit deutscher und österreichischer Beteiligung zeigen wird als Sky, wie es bei der Präsentation hieß.

Zudem werde es sämtliche Entscheidungsspiele der deutschen Mannschaften nach der Gruppenphase live bei Sky zu sehen geben. Schon bisher war es so, dass vor allem die Spiele mit deutscher Beteiligung die Zugpferde waren. Darüber hinaus verspricht Sky "an jedem Dienstag und Mittwoch jeweils ein Topspiel", zudem werden alle Halbfinalspiele und das Finale übertragen. Hinzu kommt die Konferenz, die es nur bei Sky zu sehen geben wird - genauer wurde Carsten Schmidt in diesem Zusammenhang nicht, doch es ist davon auszugehen, dass eine rein deutsche Konferenz in Zukunft nicht mehr Bestandteil der Übertragungen sein wird.

Generell ist davon auszugehen, dass es Fans durch den neuen Vertrag nicht gerade leicht gemacht wird, den Überblick zu behalten. Um bei der Champions League ab der nächsten Saison durchzublicken, muss man studiert haben, scherzt mancher. Abseits von Bundesliga und Champions League will Sky weiterhin mehr als 300 Spiele sowie rund 40 Konferenzen der Handball-Bundesliga übertragen, dazu kommen knapp 1.000 Stunden von der ATP World Tour im Tennis. Verlängert wurde darüber hinaus der Vertrag mit Jörg Wontorra, dessen Fußball-Talk auch in der kommenden Saison bei Sky Sport News HD zu sehen sein wird.

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