Die Quoten der ersten Staffel waren ernüchternd: Nur 9,9 Prozent betrug der durchschnittliche Marktanteil der ersten Staffel von "Jenny - echt gerecht!" bei den 14- bis 49-Jährigen, in der von RTL bevorzugten erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen lag der Marktanteil über fünf Doppelfolgen hinweg sogar bei nur 8,5 Prozent. 1,85 Millionen Zuschauer waren im Schnitt dabei und einzig die letzten beiden Folgen erreichten mehr als zwei Millionen Zuschauer.

Die Bilanz ist also alles andere als ruhmreich - und doch hat sich RTL jetzt dazu entschieden, die von Talpa Germany Fiction produzierte Anwaltsserie mit Birte Hanusrichter und August Wittgenstein in den Hauptrollen fortzusetzen. Das bestätigte der Kölner Privatsender am Dienstag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. Demnach sollen im Sommer in Berlin die Dreharbeiten zu zehn weiteren Folgen beginnen, deren Ausstrahlung für 2019 geplant ist. Produzent ist Carsten Kelber.

"Mit Sabrina M. Roessel und Sabine Leipert haben wir starke Headautoren, mit Birte Hanusrichter eine Volltreffer-Besetzung und mit Talpa leidenschaftliche Partner. Auch wenn wir uns höhere Quoten erhofft hätten, glauben wir an die langfristige Stärke des Formats und der Geschichten", so RTL-Fictionchef Philipp Steffens zu DWDL.de über die Entscheidung, der Serie eine zweite Chance zu gewähren. Im Falle der ebenfalls von Talpa produzierten Krimiserie "Bad Cop - kriminell gut" hatte sich der Sender gegen eine Fortsetzung entschieden, obwohl deren Quoten sogar geringfügig besser ausgefallen waren.

Für "Jenny - echt gerecht!" spricht aber, dass die Serie zumindest bei jungen Frauen beliebt war - eine Tatsache, die sich die Produktion übrigens auch mit weiteren fiktionalen Neustarts wie "Sankt Maik" teilt. Im Schnitt verbuchte die erste Staffel bei den 14- bis 29-jährigen Frauen einen Marktanteil von 17,9 Prozent, in der Spitze waren sogar bis zu 25,0 Prozent drin. Den Geschmack vieler Stammzuschauer scheint RTL mit seinen Serien bislang noch nicht getroffen zu haben - bleibt abzuwarten, ob das im kommenden Jahr besser gelingen wird.

In Köln ist man jedenfalls gewillt, langen Atem zu beweisen. So hatte RTL bereits im März entschieden, auch "Sankt Maik" und "Beck is back" fortsetzen zu wollen. Darüber hinaus gehen auch die Sitcoms "Beste Schwestern" und "Magda macht das schon" 2019 in die Verlängerung.

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