Seit der vergangenen Woche wankt in der #MeToo-Debatte nun auch einer der mächtigsten Bosse im US-Fernseh-Business: Im Magazin "The New Yorker" warfen sechs Frauen CBS-Chef Leslie Moonves sexuelle Belästigung vor. Die Vorfälle erstrecken sich dabei auf einen Zeitraum von den 80ern bis in die Nuller-Jahre. Moonves hatte im Zuge dessen eingeräumt, dass es "vor Jahrzehnten Zeiten gab, in denen [er] manche Frauen durch Avancen in Verlegenheit gebracht habe", er betonte aber, dass er es immer verstanden und respektiert habe, wenn eine Frau "Nein" gesagt habe.


Ob sich Moonves, der sich überdies gerade noch inmitten eines Machtkampfs mit der Redstone-Familie befindet, die die Mehrheit der Stimmrechte an CBS hält, an der Konzern-Spitze halten kann, ist noch unklar. Am gestrigen Montag fand nun eine turnusgemäße Sitzung des Board of Directors statt, wo man aber noch keine Entscheidung gefällt hat. Man sei derzeit dabei, einen externen Anwalt auszuwählen, der die Vorwürfe im Rahmen einer unabhängigen Untersuchung prüfen soll, teilte CBS mit. Um dieser Untersuchung die nötige Zeit zu geben, hat man die eigentlich für den 10. August vorgesehene Jahreshauptversammlung erst einmal abgesagt. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.

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